Bildveröffentlichung / GST: Der Chamaeleon Infrared Nebula

Der Chamaeleon Infrared Nebula, aufgenommen vom Gemini South Telescope in Chile. (Credit: International Gemini Observatory / NOIRLab / NSF / AURA; Acknowledgments: Image processing: T.A. Rector (University of Alaska Anchorage / NSF’s NOIRLab), J. Miller (Gemini Observatory / NSF’s NOIRLab), M. Zamani (NSF’s NOIRLab) & D. de Martin (NSF’s NOIRLab))
Der Chamaeleon Infrared Nebula, aufgenommen vom Gemini South Telescope in Chile. (Credit: International Gemini Observatory / NOIRLab / NSF / AURA; Acknowledgments: Image processing: T.A. Rector (University of Alaska Anchorage / NSF’s NOIRLab), J. Miller (Gemini Observatory / NSF’s NOIRLab), M. Zamani (NSF’s NOIRLab) & D. de Martin (NSF’s NOIRLab))

Dieses himmlische Bild, aufgenommen vom internationalen Gemini Observatory in Chile, zeigt etwas, das wie ein fragiler Schmetterlingsflügel aussieht. Die Struktur ist bekannt als der Chamaeleon Infrared Nebula, der sich nahe des Zentrums der großen Chamaeleon-I-Dunkelwolke befindet, einer der nächstgelegenen Sternentstehungsregionen in unserer Milchstraßen-Galaxie. Das Gemini Observatory ist ein Projekt des NOIRLab der National Science Foundation (NSF).

Dieses atemberaubende Bild wurde mit dem Gemini South Telescope in sichtbaren Wellenlängen aufgenommen. Das scheinbar grazile Objekt ist eine Abströmung aus Gas, die die Bezeichnung Chamaeleon Infrared Nebula trägt. Die Namen erhielt sie, weil sie in manchen infraroten Wellenlängen hell leuchtet; sie kann jedoch auch in sichtbaren Wellenlängen beobachtet werden.

Verborgen im Kern dieses Reflexionsnebels in der Bildmitte liegt das Triebwerk dieses Nebels, ein massearmer Stern, der von einem dunklen, vertikalen Band verdeckt wird. Obwohl er vor unseren Blicken verborgen ist, emittiert dieser junge, kühle Stern Ströme aus schnellen Gasen, die einen Tunnel durch die interstellare Wolke gebohrt haben, aus der der junge Stern entstand. Infrarotes und sichtbares Licht des Sterns entkommen durch diesen Tunnel und streuen sich an dessen Wänden, was den zarten Reflexionsnebel erzeugt.

Das helle rote Objekt rechts neben der Bildmitte markiert einen Ort, wo ein Teil der schnellen Gasströme aufleuchtet, nachdem sie mit langsameren Gasströmen in dem Nebel kollidiert sind. Dies wird als Herbig-Haro-Objekt bezeichnet und dieses Exemplar hat den Namen HH 909A. Andere Herbig-Haro-Objekte wurden entlang der Achse der stellaren Abströmungen links und rechts außerhalb des Bildes gefunden.

Astronomen haben vermutet, dass das dunkle Band im Zentrum des Chamaeleon Infrared Nebula eine protoplanetare Scheibe ist – ein Reservoir aus Gas und Staub im Orbit um den Stern. Protoplanetare Scheiben sind typischerweise mit jungen Sternen assoziiert und liefern das Material, das für die Bildung von Planeten benötigt wird. Der Grund, warum die Scheibe als Band und nicht als Kreis erscheint, liegt darin, dass Beobachter auf der Erde sie von der Seite betrachten. Astronomen denken, dass der Zentralstern des Nebels ein junges stellares Objekt ist, eingebettet in die Scheibe.

Der Nebel im Hintergrund, der auf diesem Bild blau erscheint, reflektiert das Licht eines nahen Sterns, der sich außerhalb des Bildausschnitts befindet.

Der Chamaeleon Infrared Nebula liegt innerhalb der größeren Chamaeleon-I-Dunkelwolke, welche wiederum von den Chamaeleon-II- und Chamaeleon-III-Dunkelwolken umgeben ist. Diese drei Dunkelwolken bilden gemeinsam den Chamaeleon-Komplex – eine ausgedehnte Sternentstehungsregion, die fast das gesamte Sternbild Chamaeleon am Südhimmel einnimmt.

Die erstaunlichen Details auf diesem Bild verdanken wir der südlichen Ausgabe der beiden Gemini Multi-Object Spectrographen (GMOS), installiert am Gemini South Telescope auf dem Cerro Pachón in Chile als Teil des internationalen Gemini Observatory. GMOS hat Abbildungsfähigkeiten und ist gleichzeitig auch ein Spektrograf, was es zu einem sehr vielseitigen Instrument macht.

“GMOS-South ist aufgrund seines Blickfeldes das perfekte Instrument, um diese Beobachtungen zu machen – es kann den gesamten Nebel schön einfangen. Und es kann die Emissionen des ionisierten Gases aus dem Nebel registrieren”, sagte German Gimeno vom NOIRLab.

Das Bild wurde vom Communication, Education & Engagement Team am NOIRLab im Rahmen des NOIRLab Legacy Imaging Program gemacht.

Quelle

(THK)

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