Schwache Materiewolken unterstützen die Sternbildung in Galaxien

Illustration der schwachen Materiereservoirs in der Umgebung von Galaxien, die die Entstehung neuer Sterne ermöglichen. (Credits: Image by Shireen Dooling / ASU)
Illustration der schwachen Materiereservoirs in der Umgebung von Galaxien, die die Entstehung neuer Sterne ermöglichen. (Credits: Image by Shireen Dooling / ASU)

Die meisten Galaxien, darunter unsere eigene, wachsen durch das Ansammeln neuer Materie und die Umwandlung dieser Materie in Sterne – das ist weitgehend bekannt. Unbekannt war jedoch bislang, woher diese neue Materie stammt und wie sie für die Entstehung neuer Sterne in die Galaxien strömt.

In einer kürzlich veröffentlichten Studie hat die Astronomin Sanchayeeta Borthakur von der Arizona State University die schwachen „Brennstoffvorräte“ identifiziert, die die Galaxien umgeben, und wie diese Materie in die Galaxien gelangen kann, um dort neue Sterne und Planetensysteme zu bilden. Ihre Studie erschien im Astrophysical Journal der American Astronomical Society.

Frühere Forschungen auf dem Gebiet der Sternentstehung besagten, dass manche Galaxien mehr Sterne produzieren, als ihr Vorrat an sternbildendem Gas ihnen erlauben würde. Aufgrund dessen vermutete Borthakur, eine Assistenzprofessorin an der School of Earth and Space Exploration, dass neues Gas in die Galaxien strömen und dort die Entstehung neuer Sterne und Planeten unterstützen muss.

„Beobachtungen von Galaxien sind ähnlich wie Beobachtungen von hellen Stadtlichtern und umgebender Dunkelheit aus einem Flugzeugfenster heraus. Das Auffinden dieser Brennstoffquelle ist wie die Entdeckung, dass in der Dunkelheit die Farmen und Versorgungslinien liegen, die die Populationen in den Städten unterstützen“, erklärte Borthakur.

Um festzustellen, woher das Gas stammen könnte, nutzte Borthakur eine statistische Methode, die als Kreuzkorrelation bezeichnet wird (um den Zusammenhang zwischen zwei Mengen zu messen), sowie Daten aus zwei frei verfügbaren astronomischen Katalogen: dem ALFALFA Survey des Arecibo-Teleskops und dem Survey of the Low-Redshift Intergalactic Medium, der mit Hubbles Cosmic Origins Spectrograph durchgeführt wurde. Mit diesen Daten konnte sie quantifizieren, wie gasreiche Galaxien mit Wolken im intergalaktischen Medium zusammenhängen.

„Es ist wie die Entdeckung des Vorhandenseins und der Positionen von Tankstellen in einem Bild von einer Stadt voller Autos“, sagte Borthakur. Als nächstes hofft sie die Bahnen zu identifizieren, über die diese Gaswolken die inneren Regionen der Galaxien erreichen können, wo Sterne gebildet werden. „Galaxie wie unsere werden durch die Bildung vieler neuer Sonnensysteme weiterwachsen, während neue Materie einströmt. Die Quelle der sternbildenden Materie zu verstehen, hilft uns vorherzusagen, ob in Zukunft neue Sterne entstehen werden.“

Quelle

(THK)

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