Hubble feiert seinen 33. Jahrestag

Hubble-Aufnahme der Sternentstehungsregion NGC 1333. (Credit: NASA, ESA, and STScI; Image Processing: Varun Bajaj (STScI), Joseph DePasquale (STScI), Jennifer Mack (STScI))
Hubble-Aufnahme der Sternentstehungsregion NGC 1333. (Credit: NASA, ESA, and STScI; Image Processing: Varun Bajaj (STScI), Joseph DePasquale (STScI), Jennifer Mack (STScI))

Astronomen feiern den 33. Jahrestag des Starts von Hubble mit einem Bild einer nahen Sternentstehungsregion namens NGC 1333. Der Nebel liegt in der Perseus-Molekülwolke und ist rund 960 Lichtjahre entfernt.

Hubbles farbenprächtiges Bild betont seine einzigartige Fähigkeit, Aufnahmen von ultravioletten bis nahinfraroten Wellenlängen zu machen. Das Bild enthüllt einen übersprudelnden Kessel aus leuchtenden Gasen und schwarzem Staub, die von mehreren hundert neu entstehenden Sternen innerhalb der Dunkelwolke aufgewühlt werden. Hubble kratzt nur an der Oberfläche, weil ein Großteil des sternbildenden Feuersturms hinter Wolken aus feinem Staub (im Grunde Ruß) verborgen liegt, welche zur Bildmitte hin dichter sind. Die Schwärze auf dem Bild ist kein leerer Raum, sondern mit Staub gefüllt.

Für dieses Bild blickte Hubble durch einen Vorgang aus Staub am Rand einer riesigen Wolke aus kaltem, molekularem Wasserstoff – dem Rohmaterial für die Bildung neuer Sterne und Planeten unter dem unbarmherzigen Einfluss der Gravitation. Das Bild unterstreicht die Tatsache, dass Sternbildung ein chaotischer Prozess in unserem wilden Universum ist.

Heftige stellare Winde, wahrscheinlich von dem hellen blauen Stern am rechten Bildrand ausgehend, wehen durch einen Staubvorhang. Der feine Staub streut das Sternlicht stärker in blauen Wellenlängen.

Weiter links leuchtet ein anderer heller, superheißer Stern durch Filamente aus verhüllendem Staub, was so aussieht, als schiene die Sonne durch zerstreute Wolken. Eine diagonal verlaufende Reihe schwächerer Begleitsterne erscheint rötlich, weil der Staub Sternlicht filtert, so dass ein höherer Anteil des rötlichen Lichts durchkommt.

Der linke Teil des Bildes präsentiert einen Blick durchs Schlüsselloch tief in den Dunkelnebel. Hubble registriert das rötliche Leuchten ionisierten Wasserstoffs. Es sieht aus wie ein Feuerwerk mit mehreren sich überlagernden Ereignissen. Das Gebilde entsteht durch schmale Jets, die von neu entstehenden Sternen außerhalb des Bildes stammen. Die Sterne sind von protoplanetarischen Scheiben umgeben, die letztendlich Planetensysteme hervorbringen könnten, und sie besitzen starke Magnetfelder, die zwei entgegengesetzte Strahlen aus heißem Gas tief in den Weltraum lenken, wie ein Doppellichtschwert in Science-Fiction-Filmen. Sie gestalten Strukturen in dem Wasserstoffkokon und die Jets sind die Geburtsanzeige eines Sterns.

Das Bild ist ein Beispiel für die Zeit, als unsere Sonne und die Planeten vor 4,6 Milliarden Jahren innerhalb einer solchen staubigen Molekülwolke entstanden. Unsere Sonne entstand darin nicht allein, sondern war stattdessen in eine Region intensiver Sterngeburten eingebettet, vielleicht sogar energiereicher und massereicher als NGC 1333.

Hubble wurde am 25. April 1990 von Astronauten an Bord des Space Shuttle Discovery in seine Umlaufbahn gebracht. Bislang hat das legendäre Teleskop ungefähr 1,6 Millionen Beobachtungen von fast 52.000 Himmelsobjekten gemacht. Diese mit Wissen über das Universum gefüllte Schatztruhe ist im Mikulski Archive for Space Telescopes am Space Telescope Science Institute in Baltimore (Maryland) für die Öffentlichkeit verfügbar.

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Video-Link: https://youtu.be/qatNSVppqAw

 

Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Projekt internationaler Zusammenarbeit zwischen der NASA und der ESA. Das Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt (Maryland) betreibt das Teleskop. Das Space Telescope Science Institute (STScI) in Baltimore (Maryland), führt die wissenschaftlichen Operationen von Hubble und Webb durch. Das STScI wird von der Association of Universities for Research in Astronomy in Washington, D.C. für die NASA betrieben.

Quelle

(THK)

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