Eine Simulation der Permafrostböden im mittleren Pliozän

Tauender Permafrostboden im unteren Bereich des Kolyma River in Ostsibirien. (Credits: Image by Vladimir E. Romanovsky)
Tauender Permafrostboden im unteren Bereich des Kolyma River in Ostsibirien. (Credits: Image by Vladimir E. Romanovsky)

Ein internationales Forschungsteam unter Leitung von Dr. Guo Donglin vom Institute of Atmospheric Phyics der Chinesischen Akademie der Wissenschaften hat das Ausmaß des oberflächennahen (3-4 Meter tiefen) Permafrosts während der Warmperiode des mittleren Pliozän vor etwa 3,264-3,025 Millionen Jahren untersucht. Die Ergebnisse geben Einblicke, um den zukünftigen Wandel des Permafrosts zu verstehen.

Die Studie wurde am 28. August 2023 in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht. Permafrost bedeckt fast ein Viertel der Landmassen in der nördlichen Hemisphäre und speichert große Mengen Bodeneis und organischen Kohlenstoff. Er ist hochgradig empfindlich für den Klimawandel und sein Rückgang führt zum Abschmelzen von Bodeneis und zur Freisetzung organischen Kohlenstoffs. Das zieht unumkehrbare Auswirkungen auf terrestrische Ökosysteme, Oberflächenhydrologie und den Infrastrukturbau nach sich.

Basierend auf Simulationen stellten die Forscher fest, dass oberflächennaher Permafrost während der Warmperiode im mittleren Pliozän um 93±3 Prozent geringer war als das präindustrielle Ausmaß. Zu der Zeit war oberflächennaher Permafrost nur in den Hochländern Ostsibiriens, den hohen Breiten Kanadas und dem nördlichsten Teil Grönlands präsent.

“Die Erforschung der Auswirkungen aus dem Rückgang des Permafrosts bleibt aufgrund der begrenzten Beobachtungen und großen Unsicherheiten hinsichtlich der Vorhersagen schwierig. Es liegen Daten zu manchen vergangenen Warmperioden vor, was zur Validierung von Modellen und Verringerung der Unsicherheiten in Simulationen verwendet werden kann”, sagte Donglin.

Die Warmperiode des mittleren Pliozän weist Gemeinsamkeiten mit dem vorhergesagten zukünftigen Klima im Rahmen des SSP5-8.5-Szenarios auf. Deswegen liefert die Simulation der Warmperiode eine geologische Basis, um zukünftige Veränderungen des oberflächennahen Permafrosts zu verstehen.

Quelle

(THK)

Werbung

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*