Bildveröffentlichung / Hubble: Die Spiralgalaxie NGC 941

Hubble-Aufnahme der Spiralgalaxie NGC 941. (Credits: ESA / Hubble & NASA, C. Kilpatrick)
Hubble-Aufnahme der Spiralgalaxie NGC 941. (Credits: ESA / Hubble & NASA, C. Kilpatrick)

Dieses Bild zeigt die Spiralgalaxie NGC 941, die rund 55 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt liegt. Die für dieses Bild verwendeten Daten wurden von der Advanced Camera for Surveys (ACS) an Bord des Weltraumteleskops Hubble gesammelt. Die schöne Galaxie NGC 941 ist zweifellos das Hauptmotiv dieser Aufnahme. Allerdings war diese nebelhaft aussehende Galaxie nicht der einzige Grund für die Datensammlung.

Der andere Grund war ein astronomisches Ereignis, das vor Jahren in dieser Galaxie stattfand: die Supernova SN 2005ad. Die Position der Supernova wurde im Rahmen einer Studie über mehrere wasserstoffreiche Supernovae (sogenannte Typ-II-Supernovae) beobachtet, um die Umgebungen besser zu verstehen, in denen Supernovae stattfinden. Obwohl die Studie von professionellen Astronomen durchgeführt wurde, verdankt SN 2005ad selbst ihre Entdeckung einem ambitionierten Amateurastronomen namens Kōichi Itagaki, der mehr als 170 Supernovae entdeckte.

Das könnte die Frage aufwerfen, wie ein Amateurastronom so etwas wie ein Supernova-Ereignis entdecken konnte, bevor professionelle Astronomen mit Zugang zu Teleskopen wie Hubble es taten. Die Antwort liegt teilweise darin begründet, dass der Nachweis von Supernovae eine Mischung aus Fähigkeiten, Einrichtungen und Glück ist. Die meisten astronomischen Ereignisse laufen in Zeitspannen ab, die die menschliche Lebenszeit in den Schatten stellen, aber Supernova-Explosionen passieren außerordentlich schnell und erscheinen sehr plötzlich, bevor sie im Laufe von Tagen oder Wochen heller werden und sich dann abschwächen.

Ein weiterer Aspekt ist, dass professionelle Astronomen oft nicht viel echte Beobachtungszeit am Teleskop verbringen. Bei Teleskopen wie Hubble wird um Beobachtungszeit gewetteifert. Die vollständige Bearbeitung und Analyse von wenigen Beobachtungsstunden kann Wochen, Monate oder manchmal sogar Jahre dauern. Amateurastronomen können viel mehr Zeit mit der tatsächlichen Beobachtung des Himmels verbringen und manchmal haben sie sehr beeindruckende Teleskopsysteme, Computer und Software, die sie nutzen können.

Fähige Amateure wie Itagaki entdecken so viele Supernovae, dass es tatsächlich ein Onlinesystem gibt, um sie zu melden – der Transient Name Server. Das ist eine große Hilfe für professionelle Astronomen, weil die Zeit bei Supernova-Ereignissen eine essenzielle Rolle spielt. Nach der Entdeckung von SN 2005ad konnten professionelle Astronomen Nachfolgebeobachtungen mit spektroskopischen Untersuchungen durchführen und sie als Typ-II-Supernova bestätigen. Das führte schließlich zu dieser Beobachtung mit Hubble. Eine solche Studie wäre nicht möglich ohne einen umfangreichen Katalog früherer Supernovae, der mit den neugierigen Augen von Amateurastronomen erstellt wurde.

(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw2345a.jpg

Quelle

(THK)

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