Bildveröffentlichung / Hubble: Der Kugelsternhaufen NGC 2210

Hubble-Aufnahme des Kugelsternhaufens NGC 2210. (Credit: ESA / Hubble & NASA, A. Sarajedini, F. Niederhofer)
Hubble-Aufnahme des Kugelsternhaufens NGC 2210. (Credit: ESA / Hubble & NASA, A. Sarajedini, F. Niederhofer)

Dieses erstaunliche Bild zeigt den dichten Kugelsternhaufen mit der Katalogbezeichnung NGC 2210, der in der Großen Magellanschen Wolke liegt. Die Große Magellansche Wolke ist etwa 157.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und eine sogenannte Satellitengalaxie der Milchstraßen-Galaxie. Das bedeutet, dass die beiden Galaxien gravitativ aneinander gebunden sind. Kugelsternhaufen sind sehr stabile, eng gebundene Ansammlungen aus tausenden oder sogar Millionen Sternen. Ihre Stabilität hat zur Folge, das sie eine lange Zeit existieren können, daher werden Kugelsternhaufen oft untersucht, um potenziell sehr alte Sternpopulationen zu erforschen.

Im Jahr 2017 ergab eine Studie, die einige der zur Erstellung dieses Bildes genutzten Daten verwendete, dass eine Stichprobe der Kugelsternhaufen in der Großen Magellanschen Wolke ungefähr so alt sind wie einige der ältesten Sternhaufen im Halo der Milchstraßen-Galaxie. Die Forscher stellten fest, dass NGC 2210 rund 11,6 Milliarden Jahre alt ist. Obwohl er nur ein paar Milliarden Jahre jünger als das Universum selbst, war NGC 2210 mit Abstand der jüngste Kugelsternhaufen in der Stichprobe. Alle anderen Kugelsternhaufen in der Großen Magellanschen Wolke, die im Rahmen der Studie untersucht wurden, sind sogar noch älter – vier von ihnen sind mehr als 13 Milliarden Jahre alt. Das ist interessant, weil es Astronomen verrät, dass die ältesten Kugelsternhaufen in der Großen Magellanschen Wolke zeitgleich mit den ältesten Sternhaufen in der Milchstraßen-Galaxie entstanden, obwohl sich die beiden Galaxien unabhängig voneinander bildeten.

Dieser alte, aber doch relativ junge Sternhaufen ist nicht nur Gegenstand interessanter Studien, sondern mit seiner konzentrierten Sternpopulation auch sehr schön anzusehen. Der Nachthimmel würde aus der Perspektive eines Bewohners auf einem Planeten um einen der Sterne in Zentrum eines Kugelsternhaufens ganz anders aussehen: Der Himmel wäre übersät mit Sternen – eine stellare Umgebung, die hunderte Male dichter besiedelt ist als unsere eigene.

(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw2349a.jpg

Quelle

(THK)

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