Bildveröffentlichung / Hubble: Die Balkenspiralgalaxie NGC 3783

Hubble-Aufnahme der Galaxie NGC 3783. (Credits: ESA / Hubble & NASA, M. C. Bentz, D. J. V. Rosario)
Hubble-Aufnahme der Galaxie NGC 3783. (Credits: ESA / Hubble & NASA, M. C. Bentz, D. J. V. Rosario)

Dieses Bild zeigt NGC 3783, eine helle Balkenspiralgalaxie, die rund 130 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt liegt. Sie ist außerdem die Namensgeberin der NGC-3783-Galaxiengruppe. Galaxiengruppen bestehen wie Galaxienhaufen aus gravitativ aneinander gebundenen Galaxien. Galaxiengruppen sind allerdings weniger groß und enthalten weniger Mitglieder als Galaxienhaufen: Während Galaxienhaufen hunderte oder sogar tausende Galaxien umfassen können, bestehen Galaxiengruppen typischerweise aus nicht mehr als 50 Mitgliedern.

Die Milchstraßen-Galaxie ist Teil einer Galaxiengruppe, die als die Lokale Gruppe bezeichnet wird. Zu der Gruppe gehören zwei weitere große Spiralgalaxien (die Andromeda-Galaxie und die Dreiecksgalaxie), sowie mehrere Dutzend Begleit- und Zwerggalaxien. Die NGC3783-Galaxiengruppe umfasst inzwischen 47 Galaxien. Sie scheint sich in einem recht frühen Entwicklungsstadium zu befinden, was sie zu einem interessanten Untersuchungsobjekt macht.

Obwohl der Fokus dieses Bildes auf der Spiralgalaxie NGC 3783 liegt, wird der Blick gleichermaßen auf das helle Objekt unten rechts gezogen. Dies ist der Stern HD 101274. Die Perspektive auf diesem Bild lässt den Stern und die Galaxie wie nahe Begleiter aussehen, aber das ist eine Täuschung. HD 101274 liegt nur etwa 1.530 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt, was bedeutet, dass er 85.000 Mal näher ist als NGC 3783. Das erklärt, wie ein Einzelstern eine gesamte Galaxie so überstrahlen kann.

NGC 3783 ist eine Typ-1-Seyfertgalaxie – also eine Galaxie mit einer hellen Zentralregion. Dadurch ist sie selbst besonders hell, was Galaxien angeht. Auf diesem Bild zeigt das Weltraumteleskop Hubble sie unglaublich detailreich von ihrem leuchtenden Zentralbalken bis hin zu ihren schmalen, gewundenen Spiralarmen und den Staubbändern darin. Der Grund für den Detailreichtum ist der Umstand, dass für das Bild fünf Einzelaufnahmen in verschiedenen Wellenlängen gemacht wurden. Das galaktische Zentrum ist tatsächlich hell genug, so dass es Beugungsspikes aufweist, die normalerweise nur an hellen Sternen wie HD 101274 sichtbar werden.

(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.esahubble.org/archives/images/large/potw2416a.jpg

Quelle

(THK)

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