Eine Fülle von Molekülen in einer extremen Galaxie

Arp 220. (NASA and Hubble)
Arp 220. (NASA and Hubble)

Arp 220 ist die nächstgelegene Galaxie, die über eine extreme Helligkeit verfügt, welche als die über 300-fache Helligkeit unserer eigenen Galaxie, der Milchstraßen-Galaxie, definiert ist. Manche dramatischen Galaxien übertreffen diese Helligkeitswerte sogar noch um das Zehnfache. Astronomen suchen noch nach den Ursachen für diese gigantischen Energieabgaben, während sie herausfinden möchten, warum unsere Galaxie so ruhig ist. Die zwei Hauptverdächtigen für die Energieabgabe sind Sternentstehungsregionen, die viele heiße junge Sterne produzieren und Prozesse, die mit der Ansammlung von Materie um ein supermassives Schwarzes Loch im Kern der Galaxie in Zusammenhang gebracht werden. Arp 220 ist das nächstgelegene Beispiel und einer der besten Orte, um diese Szenarios zu testen.

Ein Team von Astronomen, darunter Jun-Hui Zhao vom Smithsonian Astonphysical Observatory, hat das Submillimeter Array (SMA) benutzt, um die erste unvoreingenommene Untersuchung von Spektrallinien einer Galaxie unter Verwendung eines Teleskop-Arrays durchzuführen. Sie umfasste eines vollständiges Wellenlängenintervall im Millimeterbereich, welcher durch die Erdatmosphäre zugänglich ist. Das Team berichtet über den Fund von 73 Spektrallinien, die 15 Molekülarten zugeordnet werden konnten. Bemerkenswerte 28 Prozent der Gesamtabstrahlung dieser Galaxie in dem Wellenlängenbereich wird von diesen Molekülen emittiert. Das SMA macht auch Aufnahmen der Galaxie in jeder der vielen Wellenlängen.

Die Ergebnisse stimmen mit der Theorie überein, nach der die Helligkeit von Arp 220 hauptsächlich durch die Entstehung neuer Sterne erzeugt wird. Erkenntnisse über die Chemie der Galaxie, die aus den Beobachtungsdaten gezogen werden konnten, führen ebenfalls zu dieser Schlussfolgerung, weil Molekülarten, die auf die Neubildung von Sternen hindeuten, klar nachgewiesen wurden. Mehr noch, es scheint so, als ob nur eine einzige Aktivität im Gange ist. Das Team schätzt, dass in dieser extremen Galaxie mehrere Millionen Sternentstehungsregionen in einem relativ kleinen Volumen (wenige Tausend Lichtjahre) um den Galaxienkern herum existieren. Die neuen Ergebnisse sind eine wichtige Verbesserung in unserem Verständnis davon, was extreme Galaxien antreibt und wie sie sich von der Milchstraße unterscheiden.

Quelle: http://www.cfa.harvard.edu/news/2011/su201107.html

(THK)

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