
G299.2-2.9 ist ein bemerktenswerter Supernova-Überrest innerhalb der Milchstraße in 16.000 Lichtjahren Entfernung. Die Hinweise sprechen dafür, dass G299.2-2.9 der Überrest einer Typ-Ia-Supernova ist, bei der ein Weißer Zwerg genug Masse angesammelt hat, um eine thermonukleare Explosion zu verursachen. Weil er mit 4.500 Jahren älter als die meisten Supernova-Überreste dieses Typs ist, liefert G299.2-2.9 Astronomen eine ausgezeichnete Möglichkeit zu untersuchen, wie sich diese Objekte mit der Zeit entwickeln. Er gibt auch Einblick in die Typ-Ia-Supernova-Explosion, welche diese Struktur erzeugte.
Dieses Kompositbild zeigt G299.2-2.9 in Röntgenlicht von Chandra, zusammen mit Daten des ROSAT-Satelliten (orange), die auf ein Infrarotbild des Two Micron All-Sky Survey (2MASS) gelegt wurden. Die schwachen Röntgenemissionen aus der inneren Region enthüllen relativ große Mengen von Eisen und Silizium, wie man es von einer Typ-Ia-Supernova erwartet. Die äußere Hülle des Überrests ist komplex und besitzt mindestens eine Doppelhüllenstruktur. Normalerweise ist eine so komplexe äußere Hülle mit einem Stern verbunden, der dort explodiert ist, wo Gas und Staub nicht gleichmäßig verteilt sind.
Weil die meisten Theorien über den Ablauf von Typ-Ia-Supernovae voraussetzen, dass sie in einer uniformen Umgebung explodieren, sollten detaillierte Studien dieser komplexen äußeren Hülle Astronomen helfen, ihr Verständnis der Umgebungen, in denen diese Explosionen auftreten, zu verbessern. Es ist sehr wichtig, die Einzelheiten von Typ-Ia-Supernovae zu verstehen, weil Astronomen sie als kosmische Entfernungsmesser benutzen, um die beschleunigte Expansion des Universums zu messen und Dunkle Energie zu untersuchen. Die Entdeckung dieser beschleunigten Expansion in den späten 1990er Jahren führte zur kürzlichen Vergabe des Nobelpreises für Physik.
Quelle: http://chandra.harvard.edu/photo/2011/g299/
(THK)
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