Bildveröffentlichung / WISE: Sternexplosion hinterlässt eine Rose

Der Supernova-Überrest Puppis A, aufgenommen von WISE (NASA / JPL-Caltech / UCLA)
Der Supernova-Überrest Puppis A, aufgenommen von WISE (NASA / JPL-Caltech / UCLA)

Vor etwa 3.700 Jahren hätten die Menschen auf der Erde einen neuen, hellen Stern am Himmel gesehen. Er wurde langsam schwächer und geriet letztendlich in Vergessenheit, bis moderne Astronomen später seine Überreste fanden – Puppis A. Auf diesem neuen Bild des Wide-field Infrared Survey Explorer (WISE) sieht Puppis A weniger wie der Überrest einer Supernova-Explosion aus, sondern mehr wie eine rote Rose.

Puppis A (ausgesprochen PUP-pis) entstand, als ein massereicher Stern sein Leben in einer Supernova beendete, der hellsten und energiereichsten Form einer Explosion im uns bekannten Universum. Die sich ausdehnenden Schockwellen dieser Explosion heizen die Gas- und Staubwolken in der Umgebung der Supernova auf, bringen sie zum Leuchten und lassen sie in dieser Infrarotansicht rot erscheinen. Während viel Materie des ursprünglichen Sterns gewaltsam in den Weltraum geschleudert wurde, blieb etwas von ihm in einem unglaublich dichten Objekt zurück, einem so genannten Neutronenstern. Dieser spezielle Neutronenstern (er ist zu schwach, um auf diesem Bild gesehen zu werden) bewegt sich außergewöhnlich schnell: über 4,8 Millionen Kilometer pro Stunde. Astronomen sind verblüfft wegen seiner wahnsinnigen Geschwindigkeit und gaben dem Objekt den Spitznamen „Kosmische Kanonenkugel“. (Anm. d. Red.: Puppis A liegt etwa 7.000 Lichtjahre entfernt in Richtung des Sternbildes Puppis (Achterdeck des Schiffs) und besitzt einen Durchmesser von ungefähr zehn Lichtjahren.)

Etwas von dem grün erscheinenden Gas und Staub stammt von einer noch älteren Supernova – der Vela-Supernova-Überrest. Diese Explosion fand vor rund 12.000 Jahren statt und war viermal näher als Puppis A.

Die Farben in diesem Bild repräsentieren die unterschiedlichen infraroten Wellenlängen, die Menschen mit ihren Augen nicht sehen können.

Das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena (Kalifornien) unterhält und betreibt den Wide-field Infrared Survey Explorer für das Science Mission Directorate in Washington. Der wissenschaftliche Leiter, Edward Wright, ist an der University of California in Los Angeles. Die Mission wurde im Rahmen eines Wettbewerbs des NASA-Explorer-Programms vom Goddard Space Flight Center in Greenbelt (Maryland) ausgewählt. Das wissenschaftliche Instrument wurde vom Space Dynamics Laboratory in Logan (Utah) konstruiert und das Raumfahrzeug selbst wurde von Ball Aerospace & Technologies Corp. in Boulder (Colorado) gebaut. Die wissenschaftlichen Operationen und die Datenverarbeitung finden im Infrared Processing and Analysis Center am California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena statt. Das Caltech betreibt das JPL für die NASA.

Quelle: http://www.nasa.gov/mission_pages/WISE/news/wise20111209.html

(THK)

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