Die Raumsonde Rosetta nähert sich ihrem Zielkometen 67P/Churyumov-Gerasimenko

Der Komet 67P/Churyumov-Gerasimenko (im roten Kreis) am 4. Juni 2014, aufgenommen vom Onboard Scientific Imaging System der Raumsonde Rosetta. (ESA / Rosetta / MPS / UPD / LAM / IAA / SSO / INTA / UPM / DASP / IDA)
Der Komet 67P/Churyumov-Gerasimenko (im roten Kreis) am 4. Juni 2014, aufgenommen vom Onboard Scientific Imaging System der Raumsonde Rosetta. (ESA / Rosetta / MPS / UPD / LAM / IAA / SSO / INTA / UPM / DASP / IDA)

Nur noch weniger als die halbe Entfernung zwischen Erde und Mond trennt Rosetta von ihrem Ziel, dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko. Die Raumsonde der European Space Agency (ESA) wird die erste Raumsonde werden, die einen Kometen umkreist und eine Kapsel auf seinem Kern absetzt. Sie beginnt mit ihren Beobachtungen und sendet wissenschaftliche Daten zurück zur Erde.

Neue Bilder von Rosettas Onboard Scientific Imaging System (OSIRIS) lassen darauf schließen, dass der Komet momentan ruht und nicht länger Anzeichen für eine ausgedehnte Staubkoma um seinen Kern zeigt. Gegen Ende April enthüllten OSIRIS-Aufnahmen, dass der Komet aktiv war und genug Gas und Staub fortschleuderte, um eine ausgedehnte Koma zu produzieren. Nachfolgende Bilder werden sogar noch mehr Informationen preisgeben, weil der Komet rasch mehr Raum im Blickfeld des OSIRIS-Instruments einnimmt. Momentan ist der Komet 67P/Churyumov-Gerasimenko im Blickfeld etwa ein Pixel groß.

“Es wird noch ein paar Wochen dauern, bis wir eine detaillierte Form ableiten können”, sagte OSIRIS-Projektmanager Carsten Güttler vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen (Deutschland). “Aber wir sind jetzt nicht länger darauf beschränkt, nur die Helligkeit des Kerns zu untersuchen.”

Rosetta wurde im März 2004 gestartet und im Januar 2014 reaktiviert, nachdem sie 957 Tage im Ruhezustand verbrachte. Die Sonde besteht aus einem Orbiter und einem Lander. Rosettas Aufgaben nach der Ankunft bei dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko im August 2014 sind die Untersuchung des Himmelskörpers in beispiellosen Details, die Vorbereitung für die Landung einer Kapsel auf dem Kometenkern im November 2014 und die Beobachtung seiner Veränderungen, während er an der Sonne vorbeifliegt.

Kometen sind Zeitkapseln, die unberührtes Material enthalten, das aus der Epoche übrig blieb, als die Sonne und ihre Planeten entstanden. Rosettas Lander wird die ersten Bilder von der Oberfläche eines Kometen machen und die erste Analyse von der Zusammensetzung eines Kometen liefern, indem er in die Oberfläche hineinbohrt. Rosetta wird auch die erste Raumsonde sein, die aus großer Nähe beobachtet, wie sich ein Komet verändert, wenn er der ansteigenden Intensität der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist. Die Beobachtungen werden Wissenschaftlern helfen, mehr über den Ursprung und die Entwicklung unseres Sonnensystems zu erfahren, sowie über die Rolle, die Kometen dabei gespielt haben könnten, Wasser und vielleicht sogar Leben auf die Erde zu bringen.

Rosetta ist eine Mission der European Space Agency mit wichtigen Beiträgen ihrer Mitgliedsstaaten und der NASA. Der Philae-Lander wurde von einem Konsortium unter Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Köln, des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen, der French National Space Agency in Paris und der Italian Space Agency in Rom entwickelt. Das Jet Propulsion Laboratory (JPL), eine Abteilung des California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena, leitet den US-Teil der Rosetta-Mission für das Science Mission Directorate in Washington.

Quelle: http://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?release=2014-197

(THK)

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