Riesige Asteroiden-Einschlagzone in Zentralaustralien entdeckt

Australien. Die Einschlagzone befindet sich im Grenzgebiet von South Australia (Mitte unten), Queensland (oben rechts) und dem Northern Territory (Mitte oben). (Wikipedia, User: Ktrinko, gemeinfrei)
Australien. Die Einschlagzone befindet sich im Grenzgebiet von South Australia (Mitte unten), Queensland (oben rechts) und dem Northern Territory (Mitte oben). (Wikipedia, User: Ktrinko, gemeinfrei)

In Zentralaustralien wurde eine 400 Kilometer große Einschlagzone eines riesigen Asteroiden gefunden, der Momente vor dem Aufschlag auseinanderbrach. Der Krater des vor vielen Millionen Jahren stattgefundenen Einschlags ist schon lange verschwunden. Aber ein Team aus Geophysikern hat tief in der Erdkruste die beiden Narben des Einschlags gefunden – es ist die größte Einschlagzone, die bislang auf der Erde entdeckt wurde.

Der leitende Wissenschaftler Dr. Andrew Glikson von der School of Archaeology and Anthropology an der Australian National University (ANU) sagte, dass die Einschlagzone im Rahmen einer Bohrung für ein geothermales Forschungsprojekt entdeckt worden sei. Sie befindet sich in einem Gebiet nahe der Grenzen von South Australia, Queensland und dem Northern Territory. “Die beiden Asteroiden müssen jeweils über zehn Kilometer groß gewesen sein. Es muss das Ende für viele Lebensformen auf dem Planeten zu dem Zeitpunkt bedeutet haben”, sagte Dr. Glikson.

Die Aufdeckung eines so alten gewaltigen Einschlags könnte zu neuen Theorien über die Erdgeschichte führten. “Große Einschläge wie diese könnten eine weit wichtigere Rolle bei der Entwicklung der Erde gehabt haben als bislang gedacht”, sagte Dr. Glikson. Der genaue Zeitpunkt des Einschlags bleibt unklar. Die umgebenden Gesteine sind zwischen 300 und 600 Millionen Jahre alt, aber es fehlt an Belegen, wie sie von anderen Meteoriteneinschlägen hinterlassen wurden.

Beispielsweise verursachte ein großer Meteoriteneinschlag vor 66 Millionen Jahren eine Aschewolke, die als Sedimentschicht in Gesteinen auf der ganzen Welt gefunden wird. Man nimmt an, dass die Wolke zum Aussterben eines Großteils des Lebens auf dem Planeten führte, darunter viele Dinosaurierarten. In etwa 300 Millionen Jahre alten Sedimenten wurde jedoch keine vergleichbare Schicht gefunden”, sagte Dr. Glikson. “Es ist ein Rätsel: Wir können kein Massenaussterben finden, das mit diesen Kollisionen übereinstimmt. Ich habe die Vermutung, dass der Einschlag älter als 300 Millionen Jahre sein könnte.”

Ein geothermales Forschungsprojekt stieß bei einer mehr als zwei Kilometer tiefen Bohrung in die Erdkruste zufällig auf Hinweise des Einschlags. Der Bohrkern enthielt Spuren von Gestein, das durch die extremen Temperatur- und Druckverhältnisse eines gewaltigen Einschlags in Glas verwandelt wurde. Modelle der Magnetfelder in der tiefen Erdkruste in dem Gebiet zeigten Ausbuchtungen, die tief in der Erde verborgen liegen und reich an Eisen und Magnesium sind, was zu der Zusammensetzung des Erdmantels passt.

“Es gibt zwei große, tiefe Dome in der Kruste, die durch das Zurückfedern der Erdkruste nach den gewaltigen Einschlägen entstanden, wobei Gestein aus dem darunter liegenden Mantel nach oben gebracht wurde”, sagte Dr. Glikson. Die beiden Einschlagzonen sind zusammen über 400 Kilometer groß und liegen im Warburton Basin in Zentralaustralien. Sie erstrecken sich durch die Erdkruste, die in diesem Gebiet etwa 30 Kilometer dick ist.

Die Forschungsarbeit wurde im Journal Tectonophysics veröffentlicht.

Quelle: http://www.anu.edu.au/news/all-news/worlds-largest-asteroid-impacts-found-in-central-australia

(THK)

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