Der Komet C/2017 O1 (ASASSN1) am 16. Oktober 2017

Der Komet C/2017 O1 (ASASSN1) am 16. Oktober 2017. (Credit: astropage.eu)
Der Komet C/2017 O1 (ASASSN1) am 16. Oktober 2017. (Credit: astropage.eu)

Kometen können einen spektakulären Anblick am Nachthimmel bieten, wenn sie sich der Sonne nähern und aktiv werden. Sehr bekannte Beispiele dafür sind die Kometen Halley, Hale-Bopp und West, die großen Eindruck bei Hobbyastronomen und ihren professionellen Kollegen hinterließen. Doch nicht jeder Komet entwickelt sich zu solchen Prachtexemplaren. Der Großteil bleibt leider vergleichsweise unspektakulär – zumindest für das bloße Auge.

Fotografisch lassen sich aber auch deutlich schwächere Kometen nachweisen, so wie das Exemplar C/2017 O1 (ASASSN1), von dem hier die Rede sein wird. Er wurde am 19. Juli 2017 vom All Sky Automated Survey for SuperNovae (kurz ASASSN) entdeckt. Nachfolgende Beobachtungen an weiteren Observatorien, darunter dem Savannah Skies Observatory und dem Las Chumbres Observatory, bestätigten den Kometencharakter des schwachen Objekts und lieferten erste Informationen.

Demnach besaß C/2017 O1 (ASASSN1) bei seiner Entdeckung einen kompakten Kern, aber keinen klar erkennbaren Schweif. Seine Koma, also die ihn umgebende Hülle aus Gas, Staub und Eispartikeln, hatte einen scheinbaren Durschmesser von etwa 50 Bogensekunden. Drei Tage später hatte er an Helligkeit zugelegt und eine wesentlich größere Koma mit einem Durchmesser von 2,5 Bogenminuten ausgebildet.

Kometen bewegen sich vor dem Sternenhintergrund schneller als die Sterne und verraten sich dadurch – im Prinzip genau so wie Asteroiden und andere Himmelskörper, die zu unserem Sonnensystem gehören. Auf entsprechend vorbereiteten Langzeitbelichtungen kann man sie daher als Strichspuren erkennen, während die viel weiter entfernten Sterne punktförmig bleiben. Langzeitbelichtungen meint in diesem Fall Gesamtbelichtungszeiten von einigen Minuten oder sogar Stunden.

Das obige Titelbild (hier auf Flickr) basiert auf 80 Aufnahmen mit jeweils 60 Sekunden Belichtungszeit bei ISO 1600 und 650 Millimetern Brennweite. Das Bild ist gecropped, also ausgeschnitten, da der Komet sehr schwach ist und in der Originalauflösung kaum auffällt. Die vom Kometen hinterlassene Strichspur kann man gut sehen – auf den Einzelbildern ist seine Position etwas schwieriger auszumachen (siehe das Bild unten).

Der Komet C/2017 O1 (ASASSN1) am 16. Oktober 2017. (Credit: astropage.eu)
Der Komet C/2017 O1 (ASASSN1) am 16. Oktober 2017. (Credit: astropage.eu)

Oben: Dieses Bild (hier auf Flickr) zeigt den originalen Bildausschnitt, lediglich proportional herunterskaliert auf 1600×1067 Pixel. Die  Position des Kometen wurde markiert. Er ist als sehr schwaches, diffuses Fleckchen zu sehen.

Die folgenden Zeitraffer-Videos zeigen die Bewegung des Kometen innerhalb der insgesamt rund 80 Minuten Belichtungszeit. Das zweite Video wurde invertiert, um den Kontrast zwischen Komet und Hintergrund zu erhöhen, aber er ist allgemein sehr schwach und unauffällig.

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Video-Link: https://youtu.be/b1haozP8Jhg

 

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Video-Link: https://youtu.be/5nIaJYdyv_g

 

Heute, am 18. Oktober 2017, wird er die erdnächste Position seiner Bahn erreichen. In den kommenden Wochen wird er weiter in Richtung des Himmelsnordpols wandern und auf dem Weg die Sternbilder Giraffe (Camelopardalis) und Perseus kreuzen. Interessante Informationen über aktuell sichtbare Kometen gibt es bei der VdS-Fachgruppe Kometen.

(THK)

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