Bildveröffentlichung / Hubble: El Gordo – „Der Dicke“

Hubble-Aufnahme des massereichen Galaxienhaufens El Gordo. (Credits: ESA / Hubble & NASA, RELICS)
Hubble-Aufnahme des massereichen Galaxienhaufens El Gordo. (Credits: ESA / Hubble & NASA, RELICS)

Im Jahr 2014 stellten Astronomen mit dem von der NASA und ESA betriebenen Weltraumteleskop Hubble fest, dass dieser enorme Galaxienhaufen die Masse von drei Millionen Milliarden Sonnenmassen enthält. Deshalb ist es kein Wunder, dass er sich den Spitznamen El Gordo (spanisch: „der Dicke“) verdient hat. Offiziell trägt er die Katalogbezeichnung ACT-CLJ0102-4915 und ist der größte, heißeste und röntgenhellste Galaxienhaufen, der jemals im fernen Universum entdeckt wurde.

Galaxienhaufen sind die größten Objekte im Universum, die durch die Gravitation zusammengehalten werden. Sie entwickeln sich über Zeiträume von Milliarden Jahren, wenn kleinere Galaxiengruppen sich langsam einander annähern. Im Jahr 2012 zeigten Beobachtungen des Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte, des NASA-Weltraumobservatoriums Chandra und des Atacama Cosmology Telescope, dass El Gordo in Wirklichkeit aus zwei Galaxienhaufen besteht, die mit Millionen Kilometern pro Stunde kollidieren.

Die Bildung von Galaxienhaufen hängt stark von der Dunklen Materie und der Dunklen Energie ab. Die Untersuchung solcher Galaxienhaufen kann daher helfen, Licht auf diese schwer fassbaren Phänomene zu werfen. Im Jahr 2014 fand man mit dem Weltraumteleskop Hubble heraus, dass der Großteil der Masse El Gordos in der Form von Dunkler Materie vorliegt. Die Belege lassen darauf schließen, dass El Gordos „normale“ Materie hauptsächlich aus heißem Gas besteht, das hell im Röntgenbereich leuchtet. Durch die Kollision wird sie von der Dunklen Materie weggerissen. Das heiße Gas verlangsamt sich, während die Dunkle Materie dies nicht tut.

Diese Aufnahme basiert auf Daten der Advanced Camera for Surveys (ACS) und der Wide-field Camera 3 (WFC3) im Rahmen des Beobachtungsprogramms RELICS (Reionization Lensing Cluster Survey). RELICS fotografierte 41 massereiche Galaxienhaufen mit dem Ziel, die hellsten fernen Galaxien für Untersuchungen mit dem geplanten James Webb Space Telescope der NASA/ESA/CSA zu finden.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1802a.jpg

Quelle

(THK)

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