Kugelsternhaufen wie NGC 2419 sind nicht nur schön, sondern auch faszinierend. Es handelt sich dabei um kugelförmige Ansammlungen von Sternen, die das Zentrum einer Galaxie umkreisen. In diesem Fall ist diese Galaxie unsere Milchstraßen-Galaxie. NGC 2419 ist ungefähr 275.000 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt und liegt in Richtung des Sternbildes Lynx (Luchs). Das Bild wurde vom Weltraumteleskop Hubble gemacht, das gemeinsam von der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA) betrieben wird.
Die Sterne, aus denen Kugelsternhaufen bestehen, sind einander sehr ähnlich und besitzen vergleichbare Eigenschaften wie die Metallizität. Die Ähnlichkeit dieser stellaren Doppelgänger gründet sich auf ihre Entstehung in der Frühgeschichte der Galaxie. Weil die Sterne in Kugelsternhaufen alle zur gleichen Zeit entstanden, tendieren sie dazu, recht homogene Eigenschaften zu zeigen. Man hatte vermutet, dass sich diese Ähnlichkeit auch auf den Heliumgehalt der Sterne beziehen würde – also dass alle Sterne in einem Kugelsternhaufen vergleichbare Anteile an Helium enthalten würden.
Beobachtungen des Weltraumteleskops Hubble haben jedoch gezeigt, dass das nicht immer der Fall ist, so wie bei NGC 2419. Dieser überraschende Kugelsternhaufen besteht aus zwei separaten Populationen roter Riesensterne, von denen eine ungewöhnlich heliumreich ist. Andere Elemente in den verschiedenen Sternen in NGC 2419 variieren ebenfalls, insbesondere Stickstoff. Darüber hinaus findet man diese heliumreichen Sterne hauptsächlich im Zentrum des Kugelsternhaufens.
Diese Beobachtungen haben Fragen über die Entstehung von Kugelsternhaufen aufgeworfen: Entstanden diese völlig unterschiedlichen Sternpopulationen gemeinsam? Oder entstand dieser Kugelsternhaufen auf eine ganz andere Weise?
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1908a.jpg
(THK)
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