SOFIA beobachtet Sterngeburten in der kosmischen Wolke W51

Die Sternentstehungsregion W51, basierend auf Daten des SOFIA-Teleskops und des Sloan Digital Sky Survey. (Credits: NASA / SOFIA / Lim and De Buizer et al. and Sloan Digital Sky Survey)
Die Sternentstehungsregion W51, basierend auf Daten des SOFIA-Teleskops und des Sloan Digital Sky Survey. (Credits: NASA / SOFIA / Lim and De Buizer et al. and Sloan Digital Sky Survey)

Wenn massereiche Sterne geboren werden, strahlen sie heiß und hell, bevor sie letztendlich als Supernovae explodieren. Sie setzen so viel Energie frei, dass sie die Entwicklung von Galaxien beeinflussen können. Aber anders als bei Sternen wie unserer Sonne wissen wir viel weniger darüber, wie solche Riesensterne entstehen.

“Massereiche Sterne wie dieser repräsentieren weniger als ein Prozent aller Sterne, aber sie können die Entstehung ihrer stellaren Geschwister beeinflussen”, sagte Jim De Buizer von der Universities Space Research Association am SOFIA Science Center. “Sterne wie unsere Sonne haben einen viel ruhigeren und gemäßigteren Ursprung, und weil es so viele von ihnen gibt, verstehen wir ihre Geburtseigenschaften viel umfassender.”

Um mehr darüber zu erfahren, nutzten Wissenschaftler das Stratospheric Observatory for Infrared Astronomy (SOFIA), um eine riesige kosmische Wolke namens W51 zu untersuchen. In einer Entfernung von fast 17.000 Lichtjahren besteht sie hauptsächlich aus Wasserstoff und ist ein Ort, an dem seltene Riesensterne entstehen. Aber sie werden tief innerhalb der Wolke geboren – unsichtbar für das Licht, das unsere Augen sehen können. Mit dem fliegenden Teleskop SOFIA und seiner empfindlichen Infrarotkamera blickte das Forschungsteam tief in die dichte Wolke hinein. Die Forscher beobachteten eine kosmische Lichtschau der entstehenden Sterne, darunter viele, die nie zuvor gesehen wurden.

Die Infrarotkamera namens Faint Object infraRed CAmera for the SOFIA Telescope (FORCAST) besitzt empfindliche Detektoren, die den Forschern ermöglichten, die riesigen Sterne direkt nach deren Geburt zu entdecken. Etwas über die Entstehung massereicher Sterne in unserer Milchstraßen-Galaxie zu erfahren, hilft Wissenschaftlern zu verstehen, wie diese Sterne in fernen Galaxien entstehen, welche zu weit entfernt sind, um sie detailliert beobachten zu können.

“Dies ist die beste Auflösung, die derzeit mit diesen Infrarotwellenlängen möglich ist”, sagte Wanggi Lim von der Universities Space Research Association am SOFIA Science Center. “Das offenbart nicht nur Regionen, die wir vorher nicht sehen konnten, sondern ist auch entscheidend dafür, die physikalischen Eigenschaften und das relative Alter der Sterne und ihrer elterlichen Wolken zu verstehen.”

Die Wissenschaftler kombinierten die SOFIA-Daten mit Daten des NASA-Weltraumteleskops Spitzer und des ESA-Weltraumteleskops Herschel, um die Sterne zu analysieren. Sie stellten fest, dass zwar alle Sterne jung sind, aber einige weiter entwickelt sind, während andere die jüngsten, gerade erst entstandenen Sterne in der Wolke sind. Einer könnte außergewöhnlich massereich sein und schätzungsweise das Äquivalent von 100 Sonnenmassen aufweisen. Wenn zukünftige Beobachtungen bestätigen, dass es sich tatsächlich um einen einzelnen, riesigen Stern handelt und nicht um eine Gruppe aus mehreren Sternen, dann wäre er einer der massereichsten entstehenden Sterne in unserer Galaxie.

Dies sind die ersten Ergebnisse einer Studie, die offenbaren wird, wie junge, massereiche Sterne andere Bereiche unserer Milchstraßen-Galaxie erhellen.

SOFIA ist eine modifizierte Boeing 747SP mit einem 2,7-Meter-Teleskop. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das Ames Research Center der NASA im kalifornischen Silicon Valley leitet das SOFIA-Programm, sowie die wissenschaftlichen und missionsspezifischen Operationen in Zusammenarbeit mit der Universities Space Research Association (USRA) mit Sitz in Columbia (Maryland) und dem Deutschen SOFIA Institute (DSI) an der Universität Stuttgart. Das Flugzeug ist am Hangar 703 des Armstrong Flight Research Center der NASA in Palmdale (Kalifornien) stationiert.

Quelle

(THK)

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