Bildveröffentlichung / Hubble: Der ungewöhnliche Kugelsternhaufen Messier 62

Hubble-Aufnahme des Kugelsternhaufens Messier 62. (Credits: ESA / Hubble & NASA, S. Anderson et al.)
Hubble-Aufnahme des Kugelsternhaufens Messier 62. (Credits: ESA / Hubble & NASA, S. Anderson et al.)

Die meisten Kugelsternhaufen sind fast perfekt kugelförmige Ansammlungen von Sternen, aber Messier 62 stellt eine Ausnahme von der Regel dar. Der zwölf Milliarden Jahre alte Kugelsternhaufen ist an einer Seite ausgebeult und bildet eine kometenähnliche Gestalt mit einem hellen Kopf und einem ausgedehnten Schweif. Als einer der Kugelsternhaufen, die dem Zentrum unserer Milchstraßen-Galaxie am nächsten liegen, wird Messier 62 wahrscheinlich von starken Gezeitenkräften beeinflusst, die viele seiner enthaltenen Sterne wegziehen. Das resultiert wiederum in seinem ungewöhnlichen Erscheinungsbild.

Bei ihrer Entstehung neigen Kugelsternhaufen dazu, in Richtung ihrer Zentren etwas dichter zu werden. Je massereicher der Kugelsternhaufen ist, desto dichter wird sein Zentrum wahrscheinlich sein. Mit einer Masse von annähernd einer Million Sonnenmassen ist Messier 62 einer der dichtesten von allen. Mit so vielen Sternen in seinem Zentrum können Interaktionen und Verschmelzungen häufig auftreten.

Riesige Sterne entstehen schnell und verbrauchen ihren Brennstoff rasch. Dann explodieren sie als Supernova und ihre Überreste kollabieren zu Neutronensternen oder sogar zu Schwarzen Löchern. Viele Jahre lang hatte man angenommen, dass Schwarze Löcher, die sich in einem Kugelsternhaufen bilden, aufgrund der dort stattfindenden gewaltigen Wechselwirkungen schnell aus dem Kugelsternhaufen herauskatapultiert werden würden.

Im Jahr 2013 wurde in Messier 62 jedoch ein Schwarzes Loch entdeckt – das erste, das jemals in einem Kugelsternhaufen der Milchstraßen-Galaxie gefunden wurde. Damit hatten Astronomen völlig neue Gebiete für die Jagd nach diesen rätselhaften Objekten erschlossen.

Dieses Bild umfasst Beobachtungsdaten aus sichtbaren und ultravioletten Wellenlängen, aufgenommen von der Advanced Camera for Surveys (ACS) an Bord des Weltraumteleskops Hubble. Das Hubble-Teleskop wird gemeinsam von der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA) betrieben.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1915a.jpg

Quelle

(THK)

Werbung

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*