Modellierung der Kernkollaps-Supernova ASASSN-15oz

Vorher-Nachher-Bilder der Kernkollaps-Supernova ASASSN-15oz in der Galaxie HIPASSJ1919-33. (Credits: Bostroem et al. 2019)
Vorher-Nachher-Bilder der Kernkollaps-Supernova ASASSN-15oz in der Galaxie HIPASSJ1919-33. (Credits: Bostroem et al. 2019)

Sterne mit mehr als acht Sonnenmassen beenden ihr Leben auf spektakuläre Weise als Supernova. Diese Supernovae einzelner Sterne werden als Kernkollaps-Supernovae bezeichnet, weil ihre dichten Kerne (die zu dem Zeitpunkt hauptsächlich aus Eisen bestehen) nicht länger dem nach innen gerichteten Druck der Gravitation widerstehen können und kollabieren, bevor sie explodieren.

Man vermutet, dass Kernkollaps-Supernovae mit starken Wasserstoff-Emissionslinien aus den Explosionen von roten Überriesen hervorgehen. Dabei handelt es sich um massereiche Sterne, die sich über ihr Stadium des Wasserstoffbrennens hinaus weiterentwickelt und aufgebläht haben.

Bis vor kurzer Zeit nahmen Astronomen an, dass diese Sterne bis zu ihrem endgültigen Niedergang relativ ruhig sind. Aber es gibt mehr und mehr Belege dafür, dass sie vor der Explosion tatsächlich einen starken Masseverlust erfahren. In manchen Modellen produziert die bei der Supernova abgestoßene Materie beim Auftreffen auf diese Gashüllen die Variationen, die bei Kernkollaps-Supernovae beobachtet wurden.

Der Astronom Griffin Hosseinzadeh vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) war Mitglied eines Teams, das diese Theorien überprüfte, indem es die Kernkollaps-Supernova ASASSN-15oz untersuchte. Er assistierte bei den Multibandbeobachtungen, zu denen Röntgenstrahlung, ultraviolette Strahlung, Infrarotstrahlung, Radiomessungen und optische Beobachtungen gehörten. ASASSN-15oz explodierte fast genau vor vier Jahren, am 31. August 2015, in der relativ nahen Galaxie HIPASSJ1919-33, rund 100 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt.

Die Astronomen konnten Spektren und photometrische Lichtkurven des Objekts über einen Zeitraum von 750 Tagen aufzeichnen. Sie modellierten das Ereignis erfolgreich als die Explosion eines roten Überriesen, der während seiner letzten Entwicklungsstadien Materie in Form eines Windes abgestoßen hatte und kurz vor seiner Explosion einen extremen Ausbruch erfuhr.

Sie schätzen, dass insgesamt rund 1,5 Sonnenmassen Materie abgestoßen wurden. Die neue Analyse stimmt mit der Theorie überein, dass diese Klasse von Kernkollaps-Supernovae tatsächlich von einer zirkumstellaren Hülle umgeben ist, welche die Folge eines eruptiven Masseverlusts des Vorläufersterns war.

Abhandlung: “Signatures of Circumstellar Interaction in the Type IIL Supernova ASASSN-15oz” von K. Azalee Bostroem, Stefano Valenti, Assaf Horesh, Viktoriya Morozova, N. Paul M. Kuin, Samuel Wyatt, Anders Jerkstrand, David J. Sand, Michael Lundquist, Mathew Smith, Mark Sullivan, Griffin Hosseinzadeh, Iair Arcavi, Emma Callis, Régis Cartier, , Avishay Gal-Yam, Lluís Galbany, Claudia Gutiérrez, D. Andrew Howell, Cosimo Inserra , Erkki Kankare, Kristhell Marisol López, Curtis McCully, Giuliano Pignata, Anthony L. Piro, Ósmar Rodríguez, Stephen J. Smartt, Kenneth W. Smith, Ofer Yaron und David R. Young, MNRAS 485, 5120, 2019.

Quelle

(THK)

Werbung

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*