Die Parker Solar Probe erforscht seit einem Jahr die Sonne

Beobachtungen des WISPR-Instruments an Bord der Parker Solar Probe (siehe Video unten). (Credits: NASA / Naval Research Laboratory / Parker Solar Probe)
Beobachtungen des WISPR-Instruments an Bord der Parker Solar Probe (siehe Video unten). (Credits: NASA / Naval Research Laboratory / Parker Solar Probe)

Seit dem Start der Parker Solar Probe am 12. August 2018 hat die Erde die Sonne einmal umkreist. Währenddessen befindet sich die mutige Sonde auf ihrer dritten Umrundung unseres Sterns. Mit zwei nahen Vorbeiflügen an der Sonne auf ihrem Konto rast die Parker Solar Probe einer weiteren engen Annäherung an die Sonne entgegen, die am 1. September 2019 stattfinden wird.

Die Parker Solar Probe ist nach Eugene Parker benannt, dem Physiker, der im Jahr 1958 erstmals den Sonnenwind propagierte (den stetigen Strom geladener Teilchen und magnetischer Felder von der Sonne). Die Parker Solar Probe ist die erste NASA-Mission, die nach einer lebenden Person benannt wurde. In dem einen Jahr seit ihrem Start hat die Parker Solar Probe im Rahmen zweier naher Vorbeiflüge an der Sonne eine Menge wissenschaftlicher Daten gesammelt.

„Wir sind sehr glücklich“, sagte Nicky Fox, Direktorin der Heliophysics Division der NASA am Hauptquartier der Agentur in Washington, D.C. „Wir haben es geschafft, mindestens doppelt so viele Daten zu bekommen, als wir ursprünglich von den ersten beiden Perihel-Vorbeiflügen erwartet hatten.“

Die Raumsonde trägt vier Instrumentarien, um Daten über die Teilchen, das Sonnenwindplasma, elektrische und magnetische Felder, solare Radioemissionen und Strukturen in der heißen, äußeren Atmosphäre der Sonne (Korona) zu sammeln. Diese Informationen werden Wissenschaftlern helfen, die Physik zu entschlüsseln, die die extremen Temperaturen in der Korona (die immer heißer als die Sonnenoberfläche ist) hervorruft, und die Mechanismen zu untersuchen, die Teilchen und Plasma in das Sonnensystem leiten.

Das WISPR-Instrument der Parker Solar Probe bildet Strukturen des Sonnenwindes ab, wie sie von der Sonne wegströmen. Das erlaubt Wissenschaftlern, sie mit den anderen Messungen der Parker Solar Probe vor Ort zu verknüpfen.

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Video-Link: https://youtu.be/zJcB04D95Yc


Dieses Video umfasst den Zeitraum vom 6. bis zum 10. November 2018 und kombiniert Ansichten der beiden WISPR-Teleskope während der ersten Begegnung der Parker Solar Probe mit der Sonne. Die helle Struktur nahe der Mitte am linken Rand wird als Streamer bezeichnet – ein relativ dichter, langsamer Sonnenwindstrom. Der Streamer hatte seinen Ursprung in der Nähe des Sonnenäquators.

Das Video scheint beim Abspielen langsamer und schneller zu werden. Das liegt an der Art und Weise, wie die Daten an verschiedenen Punkten auf der Umlaufbahn der Parker Solar Probe gespeichert werden. In der Nähe des Perihels (dem sonnennächsten Punkt) speichert die Raumsonde mehr Bilder – und mehr Einzelbilder für einen gegebenen Teil scheinen das Video zu verlangsamen. Diese Bilder wurden kalibriert und verarbeitet, um das Hintergrundrauschen zu entfernen.

Das galaktische Zentrum der Milchstraße ist auf der rechten Seite des Videos sichtbar. Der links erkennbare Planet ist Merkur. Die dünnen, weißen Streifen in dem Bild sind Staubteilchen, die vor den Kameras des WISPR-Instruments vorbeifliegen. Das Missionsteam arbeitet zurzeit an der Datenanalyse der ersten beiden Orbits der Parker Solar Probe. Die Daten werden dieses Jahr für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

„Die von den Instrumenten der Parker Solar Probe gelieferten Daten zeigen uns Details über Strukturen und Prozesse auf der Sonne, die wir nie zuvor gesehen haben“, sagte Nour Raouafi, Projektwissenschaftler der Parker Solar Probe am Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University. Das Applied Physics Laboratory konstruierte die Sonde und betreibt die Mission für die NASA. „Nahe an der Sonne zu fliegen – in einer sehr gefährlichen Umgebung – ist die einzige Möglichkeit, um diese Daten zu bekommen. Und die Raumsonde tut das mit Glanz und Gloria.“

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Video-Link: https://youtu.be/agYB8E2AHOI


Quelle

(THK)

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