Belege für ein “neues” großes Massenaussterben im Perm

Blick auf den Gipfel des Emei Shan in der südchinesischen Provinz Sichuan, wo es im Mittleren Perm zu gewaltigen vulkanischen Aktivitäten kam. (Credits: Wikipedia / gemeinfrei)
Blick auf den Gipfel des Emei Shan in der südchinesischen Provinz Sichuan, wo es im Mittleren Perm zu gewaltigen vulkanischen Aktivitäten kam. (Credits: Wikipedia / gemeinfrei)

Ein Forschungsteam ist zu dem Schluss gekommen, dass die Erde ein bislang unterschätztes, großes Massenaussterben erfuhr, das vor etwa 260 Millionen Jahren stattfand. Das erhöht die Anzahl der großen Massenaussterben in den geologischen Aufzeichnungen auf sechs.

“Es ist entscheidend, dass wir die Anzahl großer Massenaussterben und ihre zeitliche Reihenfolge kennen, um ihre Ursachen zu erforschen”, erklärte Professor Michael Rampino vom Department of Biology an der New York University. Rampino ist ein Co-Autor der Analyse, die im Journal Historical Biology erscheint. “Bemerkenswerterweise fallen alle sechs großen Massenaussterben mit verheerenden Umweltveränderungen zusammen – insbesondere mit gewaltigen Flutbasalteruptionen, von denen jede eine Fläche von mehr als einer Million Quadratkilometer mit dicken Lavaströmen überzog.”

Wissenschaftler hatten zuvor festgestellt, dass es fünf große Massenaussterben gab, die zahlreiche Arten auslöschten und die Endpunkte von geologischen Perioden definieren: das Ende des Ordovizium (vor 443 Millionen Jahren), das Ende des Späten Devon (vor 372 Millionen Jahren), das Ende des Perm (vor 252 Millionen Jahren), das Ende der Trias (vor 201 Millionen Jahren) und das Ende der Kreide (vor 66 Millionen Jahren).

Tatsächlich äußerten viele Forscher Sorgen über den gegenwärtigen Verlust an biologischer Vielfalt. Das ist eine Entwicklung, die man als “siebtes Massenaussterben” bezeichnen könnte, weil solch ein modernes Massenaussterben laut Vorhersagen von Wissenschaftlern so schlimm enden könnte, wie diese vergangenen Ereignisse.

Die Studie im Journal Historical Biology, an der auch Shu-zhong Shen von der Nanjing University mitwirkte, konzentrierte sich auf das Guadalupium (auch bekannt als Mittleres Perm) im Zeitraum von vor 272 bis 260 Millionen Jahren.

Hier beobachten die Wissenschaftler, dass das Massenaussterben am Ende des Guadalupium, das Leben an Land und im Wasser beeinflusste, zur selben Zeit auftrat wie die Eruption der Emeishan-Flutbasalte. Diese Eruption produzierte den Emeishan-Trapp, eine ausgedehnte Gesteinsformation im heutigen Südchina. Die Auswirkungen der Eruption glichen jenen, welche andere große Massenaussterben verursachten, sagte Rampino.

“Starke Eruptionen wie diese setzen große Mengen Treibhausgase frei, vor allem Kohlenstoffdioxid und Methan, welche eine globale Erwärmung mit warmen, sauerstoffarmen Ozeanen verursachen, die nicht günstig für marines Leben sind”, sagte er.

“In Bezug auf den Verlust der Artenvielfalt und des ökologischen Gesamtschadens gilt das Ereignis am Ende des Guadalupium jetzt als großes Massenaussterben, ähnlich wie die anderen fünf”, schreiben die Autoren.

Quelle

(THK)

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