Hubble fotografiert einen stellaren Jet im Running Man

Hubble fotografierte einen kleinen Ausschnitt des Running-Man im Sternbild Orion. (Credits: NASA, ESA, J. Bally (University of Colorado at Boulder), and DSS; Processing: Gladys Kober (NASA / Catholic University of America))
Hubble fotografierte einen kleinen Ausschnitt des Running-Man im Sternbild Orion. (Credits: NASA, ESA, J. Bally (University of Colorado at Boulder), and DSS; Processing: Gladys Kober (NASA / Catholic University of America))

Ein Jet eines neu entstandenen Sterns dringt in die leuchtenden Tiefen des Reflexionsnebels NGC 1977. Der Jet (das orangefarbene Objekt unterhalb der Bildmitte) wird von dem jungen Stern Parengo 2042 emittiert, der in eine Scheibe aus Trümmern eingebettet ist, aus welcher Planeten hervorgehen könnten.

Der Stern treibt einen pulsierenden Plasmajet an, der sich mehr als zwei Lichtjahre weit durch den Weltraum erstreckt und sich auf diesem Bild in Richtung Norden beugt. Das Gas des Jets wurde durch die Strahlung eines nahen Sterns namens 42 Orionis ionisiert, bis es leuchtet. Das macht es besonders nützlich für Forscher, weil die Abströmungen unter dem Einfluss der ionisierenden Strahlung benachbarter Sterne sichtbar bleiben. Normalerweise wären die Abströmungen von Jets wie diesem nur sichtbar, wenn sie mit umgebender Materie kollidieren, was helle Schockwellen erschafft, die wieder verschwinden, während sie abkühlen.

Auf diesem Bild des Weltraumteleskops Hubble stellen rote und orangene Farbtöne den Jet und leuchtendes Gas der mit ihm zusammenhängenden Schockwellen dar. Die leuchtenden blauen Wellen, die sich rechts von dem Jet zu entfernen scheinen, sind Bugstoßwellen in Richtung des Sterns 42 Orionis (nicht im Bild zu sehen). Bugstoßwellen treten im Weltraum auf, wenn Gasströme miteinander kollidieren und sind nach den gekrümmten Wellen benannt, die ein Schiff beim Durchfahren eines Gewässers erzeugt.

Der helle westliche Teil des Jets ist in eine Reihe orangefarbener Bögen eingebettet, die sich mit zunehmender Distanz von dem Stern verkleinern und eine Kegel- oder Spindelform bilden. Diese Bögen könnten auf den ionisierten äußeren Rand einer Trümmerscheibe um den Stern hinweisen, die einen Radius von 500 Astronomischen Einheiten und ein Loch von 170 Astronomischen Einheiten Durchmesser im Zentrum besitzt. Eine Astronomische Einheit ist die durchschnittliche Distanz zwischen der Sonne und der Erde. Die spindelartige Form könnte auf die Oberfläche einer Materieabströmung von der Scheibe hinweisen.

NGC 1977 gehört zu einem Trio aus Reflexionsnebeln, aus denen der Running-Man-Nebel im Sternbild Orion besteht.

Quelle

(THK)

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