CELESTA – Der erste CERN-Satellit im Weltraum

CELESTA, der erste CERN-Satellit im Weltraum. (Credits: Image: CERN)
CELESTA, der erste CERN-Satellit im Weltraum. (Credits: Image: CERN)

CELESTA, der erste Satellit des Kernforschungszentrums CERN, wurde erfolgreich an Bord einer europäischen Vega-C-Rakete gestartet. Der Start erfolgte am 13. Juli 2022 um 13:13 Uhr UTC durch die European Space Agency (ESA) vom Raumfahrtzentrum in Französisch-Guayana. Der Satellit wurde sanft ausgesetzt und übertrug am Nachmittag seine ersten Signale.

Mit einem Kilogramm Masse und zehn Zentimetern Kantenlänge ist CELESTA (CERN Latchup and radmon Experiment STudent Satellite) ein 1U-CubeSat, der für die Untersuchung der Auswirkungen von kosmischer Strahlung auf elektronische Systeme entwickelt wurde. Der Satellit trägt ein Space RadMon – eine Miniaturversion eines bewährten Strahlungsüberwachungsgeräts, das am Large Hadron Collider (LHC) eingesetzt wird. CELESTA wurde in eine fast 6.000 Kilometer hohe Umlaufbahn gebracht.

“Genau in der Mitte des inneren Van-Allen-Gürtels wird CELESTA eine ungewöhnliche Bahn verfolgen, wo die Strahlungsbelastungen am größten sind”, erklärte Markus Brugger, der Vorsitzende der Experimental Areas Group am CERN und Initiator der CHARM- und CELESTA-Projekte im Rahmen der R2E (Radiation to Electronics) Initiative.

Space RadMon ist ein führendes Beispiel dafür, wie CERN-Technologien Anwendungen jenseits der Teilchenphysikexperimente haben können. “Space RadMon basiert vollständig auf standardisierten, ultraempfindlichen Komponenten, die vom CERN ausgewählt und kalibriert wurden. Es ist ein Leichtgewicht und energiesparend – ideal für zukünftige risikotolerante Weltraummissionen”, sagte Ruben Garcia Alia, der R2E-Projektleiter. “Wenn CELESTA erfolgreich ist, könnte das Space-RadMon-Instrument sogar als Wartungshilfsmittel auf Satellitenkonstellationen angewandt werden, um die notwendige Erneuerung von Satelliten zu berücksichtigen.”

Ein Strahlungsmodell des CELESTA-Satelliten wurde auch in CHARM getestet, einer interdisziplinären Einrichtung am CERN, die die Strahlungsumgebung des niedrigen Erdorbits größtenteils reproduzieren kann. Die Mission wird eine wichtige Validierung dieser Möglichkeiten der CHARM-Einrichtung darstellen.

“CHARM kann die Satelliten als Ganzes testen anstatt Komponente für Komponente und ist eine weltweit einzigartige Installation, die sich von anderen Strahlungstesteinrichtungen sehr unterscheidet. Sie bietet eine einfache, kostengünstige Alternative und die Möglichkeit zur Untersuchung der Effekte auf Systemebene”, sagte Salvatore Danzeca, der CHARM-Koordinator.

Der Erfolg dieses Satelliten ist das Ergebnis einer ertragreichen Partnerschaft zwischen dem CERN und der University of Montpellier, an der viele Studenten beider Einrichtungen, sowie Strahlungsexperten des CERN beteiligt waren. CELESTA basiert auf der CSUM-Plattform und wird vom CSUM-Kontrollzentrum aus gesteuert. Die ESA stellte den Startplatz im Rahmen ihres Small-Satellite-Program zur Verfügung.

“CELESTA befindet sich auf einer Mission, um den Weltraum zugänglicher zu machen, und ist ein spannendes Beispiel dafür, wie das Fachwissen am CERN sich positiv auf die Luft- und Raumfahrtindustrie auswirken kann. Mit dieser Mission zeigt das CERN seine kostengünstigen Lösungen zur Messung von Strahlung und den Schutz von Satelliten vor ihr. Damit werden Universitäten, Unternehmen und Startups die Mittel zur Realisierung ihrer Weltraumambitionen gegeben”, schlussfolgerte Enrico Chesta, der Aerospace and Environmental Applications Coordinator der Knowledge Transfer Group am CERN.

Quelle

(THK)

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