JWST beobachtet verschmelzende “Baby-Galaxien”

Die Abbilder der beiden verschmelzenden Galaxien (A und B). (Credit: KyotoU / Yoshi Asada)
Die Abbilder der beiden verschmelzenden Galaxien (A und B). (Credit: KyotoU / Yoshi Asada)

Wissenschaftler haben Theorien zur Entstehung von Galaxien entwickelt, aber Details in ihrer frühen Entstehungsphase blieben hinter Wolken verborgen. Ein internationales Team mit Beteiligung von Forschern der Kyoto University und der Saint Mary’s University hat jetzt eine “Baby-Galaxie” entdeckt. Möglich wurde dies durch das James Webb Space Telescope (JWST).

Diese “Baby-Galaxie” zeigt Hinweise darauf, dass ihr intensives Wachstum aus einem Verschmelzungsereignis zweier kleinerer Galaxien früh in der Geschichte unseres Universums hervorgeht. Diese beiden kleineren Galaxien namens ELG1 und ELG2 sind ebenfalls auf den Bildern des JWST erkennbar, was dem Team hilft die Entstehung von Galaxien besser zu verstehen.

“Aufgrund von Einsteins Gravitationslinseneffekt oder Raumkrümmungseffekt können wir die Galaxie mit dem JWST doppelt sehen, ähnlich wie eine Fata Morgana, weil das Licht uns aus zwei geringfügig unterschiedlichen Richtungen erreicht”, sagte Marcin Sawicki von der Saint Mary’s University in Nova Scotia (Kanada).

“Aus der Untersuchung der neu geborenen Galaxie schlussfolgerten wir, dass eine Galaxie durch die Kollision und Verschmelzung von kleineren Unterkomponenten wie ELG1 und ELG2 intensive Wachstumsschübe der Sternbildung erfahren kann”, erklärte der Hauptautor Yoshi Asada von der Kyoto University.

Die JWST-Daten, die von dem internationalen Team gesammelt wurden, offenbarten zwei Abbilder der verschmelzenden Galaxien, hervorgerufen durch die Krümmung der Lichtbahnen um die Massenkonzentration des Galaxienhaufens MACS 0417, der zwischen dem Beobachter und dem verschmelzenden Galaxienpaar liegt.

Ein Beleg für die Entstehung heißer, junger Sterne innerhalb der jungen Galaxien ist das Leuchten des ionisierten Wasserstoffgases, das auf den Bildern festgehalten wurde.

Asada hat zusammen mit anderen Astronomen in Kanada an den JWST-Daten gearbeitet, darunter Professor Sawicki. Sie sind Mitglieder der Canadian NIRISS Unbiased Cluster Survey (CANUCS) Collaboration, die die Entwicklung von Galaxien untersucht.

Quelle

(THK)

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