Astronomen beobachten den erdnahen Asteroiden 1999 JD6 mit Radar

Radaraufnahme des Asteroiden 1999 JD6. (NASA / JPL-Caltech / NRAO)
Radaraufnahme des Asteroiden 1999 JD6. (NASA / JPL-Caltech / NRAO)

Ein kilometergroßer Asteroid, der am 25. Juli 2015 mit rund 72.000 Kilometern pro Stunde in einer sicheren Entfernung von 7,2 Millionen Kilometern an der Erde vorbeiflog, wurde von Radioteleskopen abgebildet. Astronomen wie Sean Marshall von der Cornell University konnten daraus die genaue Umlaufbahn und physische Form des Asteroiden ableiten.

Mit der Antenne des NASA Deep Space Network in Goldstone (Kalifornien) und dem Green Bank Telescope der National Science Foundation in West Virginia ließen die Wissenschaftler der Weltraumagentur Radarsignale von dem vorbeifliegenden Asteroiden namens 1999 JD6 reflektieren, um Bilder des erdnussförmigen Himmelskörpers zu machen. Mit der Goldstone-Antenne wurde das Radarsignal zu dem Asteroiden geschickt, und das Green Bank Telescope empfing die Radarechos.

Marshall nutzte dann am 29. Juli 2015 das Arecibo Telescope der National Science Foundation in Puerto Rico, um den Asteroiden nochmals in genaueren Details zu untersuchen. „Ich bin an diesem speziellen Asteroiden interessiert, weil die Schätzungen seiner Größe anhand von früheren Beobachtungen in infraroten Wellenlängen nicht übereingestimmt haben“, sagte Marshall, ein Doktorand für Astronomie an der Cornell University. „Die Radardaten werden uns erlauben, das Rätsel um seine Größe eindeutig zu lösen, um diese interessante, kleine Welt besser zu verstehen.“

Radarbilder von Asteroiden werden in manchen Fällen aus Entfernungen von einigen Millionen Kilometern gemacht und haben Auflösungen bis zu 3,6 Metern, wobei die Auflösung für 1999 JD6 etwa neun Meter betrug. „All diese Bilder werden uns ermöglichen, seine Größe und Form zu bestimmen und seine Rotationsrate zu messen. Keine anderen erdgebundenen Beobachtungen können das Auflösungsvermögen des Radars erreichen“, sagte Marshall. „Die einzige Möglichkeit, um ein besseres Modell seiner Form zu bekommen, wäre der Vorbeiflug mit einer Raumsonde.“

Die NASA setzt Priorität auf den Schutz der Erde, indem sie Asteroiden registriert und verfolgt. Das solide Erkennungsprogramm hat in der Tat über 90 Prozent der großen, erdnahen Asteroiden entdeckt.

Die Umlaufbahn des Asteroiden 1999 JD6 führt an der Erde, der Venus und an Merkur vorbei. Er nähert sich der Erde bis auf circa sieben Millionen Kilometer – das entspricht ungefähr der 18,6-fachen Entfernung zwischen Erde und Mond. Das nächste Mal wird der Asteroid der Erde im Jahr 2054 so nahe kommen.

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Video-Link: https://youtu.be/3uyyv3H99Rg

Diese Animation zeigt die Rotation des erdnahen Asteroiden 1999 JD6 basierend auf Radardaten. (NASA / JPL-Caltech / NRAO)

Quelle: http://news.cornell.edu/stories/2015/07/scientists-study-peanut-shaped-asteroid-near-earth

(THK)

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