NASA-Raumsonde Juno überfliegt den Jupiter zum vierten Mal

Dieses Falschfarbenbild von Jupiters polarem Dunstschleier erstellte der Bürgerwissenschaftler Gerald Eichstädt aus Daten der JunoCam. (Credits: NASA / JPL-Caltech / SwRI / MSSS / Gerald Eichstädt)
Dieses Falschfarbenbild von Jupiters polarem Dunstschleier erstellte der Bürgerwissenschaftler Gerald Eichstädt aus Daten der JunoCam. (Credits: NASA / JPL-Caltech / SwRI / MSSS / Gerald Eichstädt)

Die NASA-Raumsonde Juno wird am 2. Februar 2017 um 04:47 Uhr Pacific Standard Time (12:57 Uhr UTC) ihre vierten Flug über Jupiters rätselhafte Wolkenobergrenze machen.

Zum Zeitpunkt der engsten Annäherung, Perijovium genannt, wird Juno etwa 4.300 Kilometer über der Wolkenobergrenze Jupiters fliegen und sich relativ zu dem Gasriesen mit einer Geschwindigkeit von 57,8 Kilometern pro Sekunde (circa 208.000 Kilometer pro Stunde) bewegen. Alle acht wissenschaftlichen Instrumente Junos, darunter das JIRAM-Instrument (Jovian Infrared Auroral Mapper), werden in Betrieb sein und während des Vorbeiflugs Daten sammeln.

“Morgen mag hier auf der Erde der Murmeltiertag sein, aber es ist niemals Murmeltiertag, wenn man an Jupiter vorbeifliegt”, sagte Scott Bolton, der leitende Wissenschaftler der Juno-Mission vom Southwest Research Institute in San Antonio (Texas) gestern. “Mit jedem nahen Vorbeiflug finden wir etwas Neues.”

Das Juno-Wissenschaftsteam analysiert weiterhin Daten der früheren Vorbeiflüge. Die Ergebnisse besagen etwa, dass Jupiters Magnetfelder und Polarlichter größer und stärker sind als ursprünglich angenommen, und dass die Bänder, welche der Wolkendecke des Gasriesen ihr einzigartiges Aussehen verleihen, tief in das Innere des Planeten herabreichen. Von Experten überprüfte Abhandlungen mit detaillierteren wissenschaftlichen Ergebnissen der ersten drei Juno-Vorbeiflüge werden voraussichtlich in den kommenden Monaten veröffentlicht.

Auch die JunoCam, die erste interplanetare Outreach-Kamera, wird momentan mit Hilfe der Öffentlichkeit gesteuert. Menschen können daran teilnehmen, indem sie dafür stimmen, welche Strukturen auf Jupiter während jedes Vorbeiflugs fotografiert werden sollten. Informationen zur Stimmabgabe für die JunoCam gibt es hier.

Juno befindet sich derzeit in einem 53-tägigen Orbit um Jupiter, wobei das Team Möglichkeiten für die Durchführung eines Manövers erörtert, um die Raumsonde in eine kürzere Umlaufperiode zu bringen. Der anfängliche Plan der Mission bestand darin, während dieser Zeit 14-tägige Umlaufperioden zu haben. Juno kann jedoch auch faszinierende Details über Jupiter enthüllen, wenn sie für die Dauer ihrer Mission in den längeren Umlaufbahnen bleibt.

Juno startete am 5. August 2011 von Cape Canaveral (Florida) und erreichte den Jupiter am 4. Juli 2016. Im Rahmen ihrer Forschungsmission fliegt Juno in geringer Höhe (bis zu 4.100 Kilometer) über der Wolkenobergrenze des Planeten. Während dieser Überflüge untersucht Juno die Schichten unter Jupiters Wolkendecke und beobachtet seine Polarlichter, um mehr über den Ursprung, die Struktur, die Atmosphäre und die Magnetosphäre des Planeten zu erfahren.

Das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena (Kalifornien) betreibt die Juno-Mission mit dem leitenden Forscher Scott Bolton vom Southwest Research Institute in San Antonio. Die Juno-Mission ist Teil des New Frontiers Program, das vom Marshall Space Flight Center der NASA in Huntsville (Alabama) für das Science Mission Directorate geleitet wird. Lockheed Martin Space Systems in Denver konstruierte die Raumsonde. Das JPL ist eine Abteilung des Caltech in Pasadena.

Quelle

(THK)

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