Bildveröffentlichung / Spitzer & Hubble: Arp 142 – Der Pinguin und das Ei

Arp 142, basierend auf Daten der Weltraumteleskope Spitzer und Hubble. (Credit: NASA-ESA / STScI / AURA / JPL-Caltech)
Arp 142, basierend auf Daten der Weltraumteleskope Spitzer und Hubble. (Credit: NASA-ESA / STScI / AURA / JPL-Caltech)

Dieses Bild zweier interagierender Galaxien, zusammen als Arp 142 bezeichnet, hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem Pinguin, der ein Ei bewacht. Daten des NASA-Weltraumteleskops Spitzer und des NASA/ESA-Weltraumteleskops Hubble wurden kombiniert, um diese spektakulären Galaxien in Wellenlängen zu zeigen, die die sichtbaren und infraroten Bereiche des elektromagnetischen Spektrums umfassen.

Man erkennt zwei Galaxien die nicht unterschiedlicher aussehen könnten, während sie sich durch ihre Gravitation langsam gegenseitig anziehen.

Der „Pinguin“ des Paares, NGC 2336, war einst vermutlich eine relativ normal aussehende Spiralgalaxie, abgeflacht wie ein Pfannkuchen und mit sanft geschwungenen symmetrischen Spiralarmen. Ihre Form wurde infolge ihrer Reaktion auf die gravitative Anziehung ihrer Nachbarin verdreht und verzerrt. Sie enthält viele neu entstandene heiße Sterne, die auf dem Bild in den sichtbaren Wellenlängen der Hubble-Daten als bläuliche Filamente zu sehen sind. Gas- und Staubwolken treten als rote Filamente hervor, registriert in längeren Infrarotwellenlängen mit dem Weltraumteleskop Spitzer.

Das „Ei“ des Paares, NGC 2937, ist im Gegensatz dazu fast strukturlos. Das ganz andere grünliche Leuchten des Sternlichts erzählt die Geschichte einer Population viel älterer Sterne. Die Abwesenheit von leuchtenden, roten Staubstrukturen verrät uns, dass es schon vor langer Zeit seine Gas- und Staubreserven verloren hat, aus denen sich neue Sterne bilden können. Obwohl diese Galaxie mit Sicherheit auf die Präsenz ihrer Nachbarin reagiert, verdeckt die Verteilung ihrer Sterne alle offensichtlichen Verzerrungen ihrer Form.

Letztendlich werden diese beiden Galaxien miteinander verschmelzen und ein einziges Objekt bilden, wobei sich ihre Populationen aus Sternen, Gas und Staub durchmischen. Diese Art Verschmelzung war wahrscheinlich ein entscheidender Schritt in der Geschichte der meisten großen Galaxien, die wir im nahen Universum um uns herum beobachten, inklusive unserer eigenen Milchstraßen-Galaxie.

Mit einer Distanz von etwa 23 Millionen Lichtjahren liegen diese beiden Galaxien rund zehnmal weiter entfernt als unser nächster großer galaktischer Nachbar, die Andromeda-Galaxie. Der blaue Streifen im oberen Teil des Bildes ist eine Hintergrund-Galaxie, die aber weiter entfernt ist als Arp 142 und nicht mit dem Paar in Zusammenhang steht.

Die Kombination von Licht aus dem sichtbaren und dem infraroten Spektrum hilft Astronomen, die komplexe Geschichte der Lebenszyklen von Galaxien zusammenzufügen. Während für dieses Bild Daten der beiden Weltraumteleskope Spitzer und Hubble erforderlich waren, um diesen Bereich abzudecken, wird das geplante James Webb Space Telescope der NASA in der Lage sein, all diese Wellenlängen zu registrieren – und zwar mit deutlich besserer Qualität.

Das Weltraumteleskop Hubble ist ein internationales Gemeinschaftsprojekt zwischen der NASA und der ESA. Das Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt (Maryland) betreibt das Teleskop. Das Space Telescope Science Institute (STScI) in Baltimore (Maryland) führt die wissenschaftlichen Operationen Hubbles durch. Das STScI wird von der Association of Universities for Research in Astronomy, Inc., in Washington, D.C. für die NASA betrieben.

Das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena (Kalifornien) leitet die Spitzer-Mission für das Science Mission Directorate der Agentur in Washington. Die wissenschaftlichen Operationen werden am Spitzer Science Center des California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena (Kalifornien) durchgeführt. Die Operationen des Teleskops werden von der Lockheed Martin Space Systems Company in Littleton (Colorado) gesteuert. Die Daten werden am Infrared Science Archive des Infrared Processing and Analysis Center am Caltech gespeichert. Das Caltech betreibt das JPL für die NASA.

Quelle

(THK)

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