JWST beobachtet die Balkenspiralgalaxie NGC 5068

Webb-Aufnahme der Balkenspiralgalaxie NGC 5068, basierend auf Daten von MIRI und NIRCam. (Credits: ESA / Webb, NASA & CSA, J. Lee and the PHANGS-JWST Team)
Webb-Aufnahme der Balkenspiralgalaxie NGC 5068, basierend auf Daten von MIRI und NIRCam. (Credits: ESA / Webb, NASA & CSA, J. Lee and the PHANGS-JWST Team)

Feine Staubschwaden und helle Sternhaufen durchziehen diese Aufnahme des James Webb Space Telescope (JWST). Die hellen Filamente aus Gas und Sternen gehören zu der Balkenspiralgalaxie NGC 5068, deren heller Zentralbalken oben links erkennbar ist. Das Bild basiert auf Daten zweier Instrumente des Webb-Teleskops. Der NASA-Administrator Bill Nelson präsentierte das Bild am vergangenen Freitag bei einer Veranstaltung mit Studenten am Copernicus Science Centre in Warschau (Polen).

NGC 5068 liegt rund 20 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt in Richtung des Sternbildes Virgo (Jungfrau). Das Bild der zentralen, hellen Sternentstehungsregionen in der Galaxie ist Teil einer Beobachtungskampagne, um eine astronomische Schatzkiste zu erschaffen: einen Katalog mit Beobachtungen von Sternentstehungsprozessen in nahen Galaxien. Zu den bisherigen Juwelen aus dieser Sammlung gehören IC 5332 und M74. Diese Beobachtungen sind aus zwei Gründen besonders wertvoll für Astronomen. Erstens betreffen Sternentstehungsprozesse so viele Fachgebiete der Astronomie – von der Physik des tobenden Plasmas zwischen den Sternen bis zur Entwicklung ganzer Galaxien. Durch die Beobachtung der Entstehung von Sternen in nahen Galaxien hoffen Astronomen wissenschaftliche Fortschritte mit einigen der ersten verfügbaren Daten des Webb-Teleskops anzustoßen.

Der zweite Grund ist, dass die Webb-Beobachtungen auf anderen Studien aufbauen, die etwa das Weltraumteleskop Hubble und bodenbasierte Observatorien verwendeten. Das Webb-Teleskop sammelte Bilder von 19 nahen, sternbildenden Galaxien, die Astronomen dann mit Hubble-Aufnahmen von 10.000 Sternhaufen, spektroskopischen Daten des Very Large Telescope zu 20.000 sternbildenden Emissionsnebeln und ALMA-Beobachtungen von 12.000 dunklen, dichten Molekülwolken kombinieren könnten. Diese Beobachtungen decken das elektromagnetische Spektrum ab und geben Astronomen eine nie dagewesene Gelegenheit, um die Details der Sternentstehung zusammenzusetzen.

Mit seiner Fähigkeit, das Gas und den Staub um neugeborene Sterne zu durchdringen, ist das Webb-Teleskop besonders gut ausgerüstet, um die Prozesse zu untersuchen, welche die Sternentstehung steuern. Sterne und Planetensysteme werden in wirbelnden Wolken aus Gas und Staub geboren, die für Beobachtungen in sichtbarem Licht undurchlässig sind, beispielsweise für das Weltraumteleskop Hubble oder das VLT. Der scharfe Blick in infraroten Wellenlängen zweier Instrumente des Webb-Teleskops – MIRI (Mid-Infrared Instrument) und NIRCam (Near-Infrared Camera) – erlaubte Astronomen durch die gigantischen Staubwolken in NGC 5068 zu blicken und die Sternentstehungsprozesse bei der Arbeit zu sehen. Diese Aufnahme kombiniert die Fähigkeiten dieser beiden Instrumente und bietet einen wahrhaft einmaligen Blick auf die Zusammensetzung von NGC 5068.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.esawebb.org/archives/images/large/potm2305a.jpg

Quelle

(THK)

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