Geoengineering vs. Vulkanausbruch – Studie untersucht Folgen für das Klima

Ausbruch des Vulkans Pinatubo. (Credits: Jackson K., courtesy of USGS)
Ausbruch des Vulkans Pinatubo. (Credits: Jackson K., courtesy of USGS)

Gewaltige Vulkaneruptionen schleudern Aschepartikel in die Atmosphäre, die einen Teil der Sonnenstrahlung reflektieren und den Planeten dadurch abkühlen. Aber könnte dieser Effekt absichtlich nachgebildet werden, um gegen den Klimawandel anzugehen? Eine neue Abhandlung in den Geophysical Research Letters untersucht das.

Solar-Geoengineering ist ein theoretischer Ansatz, um die Folgen des Klimawandels abzumildern, indem in der Atmosphäre eine regelmäßig erneuerte Schicht aus absichtlich freigesetzten Aerosolpartikeln ausgebracht wird. Befürworter vergleichen es mit einem “menschgemachten” Vulkan.

“Niemand mag die Idee, absichtlich in globalem Maßstab an unserem Klimasystem herumzubasteln”, sagte Ken Caldeira von der Carnegie Institution for Science. “Auch wenn wir hoffen, dass diese Ansätze niemals Verwendung finden werden, ist es wirklich wichtig, dass wir sie verstehen, weil sie benötigt werden könnten, um das Leid zu vermindern.”

Zusammen mit Lei Duan von der Carnegie Institution (früher Student an der Zhejian University), Long Cao (Zhejiang University) und Govindasamy Bala (Indian Institute of Science) machte er sich daran, die Auswirkungen eines Vulkanausbruchs und die Effekte von Solar-Geoengineering auf das Klima miteinander zu vergleichen. Sie nutzten fortschrittliche Modelle, um den Einfluss eines einzelnen vulkanähnlichen Ereignisses zu untersuchen, das Partikel freisetzt, welche nur ein paar Jahre in der Atmosphäre verweilen. Die Daten wurden mit einer langfristigen Ausbringung verglichen, die die Erhaltung einer Aerosolschicht in der Atmosphäre erforderlich macht.

Sie stellten fest, dass es einen raschen Abfall der Oberflächentemperatur gibt, wenn das partikelförmige Material in die Atmosphäre gelangt – egal wie es dorthin kam. Dabei kühlte sich das Land schneller ab als die Ozeane.

Allerdings schuf die Vulkaneruption einen größeren Temperaturunterschied zwischen dem Land und dem Meer als die Geoengineering-Simulation. Das resultierte in unterschiedlichen Niederschlagsmustern in den beiden Szenarien. In beiden Situationen nimmt der Niederschlag über Land ab, was weniger verfügbares Wasser für viele dort lebende Menschen bedeutet. Aber der Abfall war in den Nachwirkungen einer Vulkaneruption drastischer als bei der Geoenginieering-Simulation.

“Wenn ein Vulkan ausbricht, kühlt sich das Land deutlich schneller ab als der Ozean. Das unterbricht die Niederschlagsmuster in einer Art und Weise, die man bei einer stetigen Ausbringung eines Geoengineeringsystems nicht erwarten würde”, sagte der Hauptautor Duan.

Insgesamt sagen die Autoren, dass ihre Ergebnisse demonstrieren, dass Vulkaneruptionen fehlerhafte Analogien für Geoengineering sind und dass Forscher vorsichtig damit sein sollten, zu viel aus ihnen zu extrapolieren. “Obwohl es wichtig ist, Vorschläge von einer sachkundigen Position aus dem Bereich des Geoengineering zu überprüfen, ist der beste Weg zur Reduzierung des Klimarisikos die Reduzierung der Emissionen”, schlussfolgerte Caldeira.

Abhandlung: “Climate Response to Pulse Versus Sustained Stratospheric Aerosol Forcing” von Duan et al., Geophysical Research Letters.

Quelle

(THK)

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