Bildveröffentlichung / JWST: Das verschmelzende Galaxienpaar II ZW 96

Webb-Aufnahme der verschmelzenden Galaxien II ZW 96. (Credits: ESA / Webb, NASA & CSA, L. Armus, A. Evans)
Webb-Aufnahme der verschmelzenden Galaxien II ZW 96. (Credits: ESA / Webb, NASA & CSA, L. Armus, A. Evans)

Auf diesem Bild des James Webb Space Telescope (JWST) tanzt ein verschmelzendes Galaxienpaar umeinander. Das James Webb Space Telescope ist eine internationale Mission unter Leitung der NASA mit ihren Partnern, der European Space Agency (ESA) und der Canadian Space Agency (CSA). Diese neue Aufnahme des Webb-Teleskops zeigt ein Galaxienpaar, das unter Astronomen als II ZW 96 bekannt ist.

Am 30. November 2022 wurde es der US-Vizepräsidentin Kamala Harris und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron im Rahmen eines Besuchs im NASA-Hauptquartier in Washington präsentiert. Harris und Macron sahen sich auch ein neues Kompositbild der Säulen der Schöpfung an, das vom Webb-Teleskop gemacht wurde.

II ZW 96 liegt rund 500 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt in Richtung des Sternbildes Delphinus (Delfin) nahe am Himmelsäquator. Neben den wirbelnden verschmelzenden Galaxien ist noch eine Vielzahl anderer Galaxien verstreut im Hintergrund erkennbar.

Die beiden Galaxien befinden sich in einem Verschmelzungsprozess und haben infolge dessen eine chaotische verzerrte Form. Die hellen Kerne der beiden Galaxien sind durch helle Filamente aus Sternentstehungsregionen verbunden, und die Spiralarme der unteren Galaxien wurden durch die gravitative Störung der Verschmelzung aus ihrer Form gerissen. Es sind diese Sternentstehungsregionen, die II ZW 96 zu einem reizvollen Ziel für das Webb-Teleskop machen: Das Galaxienpaar leuchtet dank der Sternentstehungsprozesse besonders hell in infraroten Wellenlängen.

Diese Beobachtung stammt aus einer Sammlung von Webb-Messungen, die die Details der galaktischen Entwicklung untersuchen, insbesondere jene von infrarothellen Galaxien wie II ZW 96. Wie der Name schon vermuten lässt, leuchten diese Galaxien besonders hell in infraroten Wellenlängen, wo sie Helligkeiten von mehr als 100 Milliarden Sonnen erreichen können.

Ein internationales Astronomenteam führte eine Studie komplexer galaktischer Ökosysteme durch, darunter auch die verschmelzenden Galaxien in II ZW 96, um das Teleskop kurz nach seiner Inbetriebnahme auf Herz und Nieren zu prüfen. Ihre ausgesuchten Ziele wurden bereits mit bodenbasierten Teleskopen und dem Weltraumteleskop Hubble beobachtet, was den Astronomen Einblicke in die Fähigkeit des Webb-Teleskops geben wird, die Details komplexer galaktischer Umgebungen zu enthüllen.

Webb fing dieses verschmelzende Galaxienpaar mit zwei seiner modernen Instrumente ein: der Near-Infrared Camera (NIRCam) und dem Mid-Infrared Instrument (MIRI).

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.esawebb.org/archives/images/large/potm2211a.jpg

Quelle

(THK)

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