Kosmische “Leckereien” von Chandra

Kosmische "Leckereien" von Chandra und anderen Teleskopen. Beschreibungen siehe Text. (Credits: NASA / CXC / SAO)
Kosmische "Leckereien" von Chandra und anderen Teleskopen. Beschreibungen siehe Text. (Credits: NASA / CXC / SAO)

Dies ist die festliche Jahreszeit und das Chandra X-ray Center hat eine Platte kosmischer “Leckereien” vom Weltraumteleskop Chandra vorbereitet. Diese Auswahl repräsentiert verschiedene Objekttypen – von relativ nahen explodierten Sternen bis hin zu extrem weit entfernten massereichen Galaxienhaufen –, die Röntgenstrahlung emittieren, welche von Chandra registriert wird. Jedes Bild dieser Sammlung kombiniert Chandra-Daten mit Beobachtungsdaten von anderen Teleskopen, was ein farbenprächtiges Farbzusammenspiel unseres Universums ergibt.

Obere Reihe (von links nach rechts):

E0102-72.3: Dieser Supernova-Überrest entstand durch einen massereichen Stern, der in einer nahen Galaxie explodierte, der Kleinen Magellanschen Wolke. Röntgendaten von Chandra (blau und violett) haben Astronomen geholfen zu bestätigen, dass der Großteil des Sauerstoffs im Universum in massereichen Sternen erschaffen wird. Die Menge an Sauerstoff im Ring von E0102-72.3 ist ausreichend für tausende Sonnensysteme. Das Bild enthält auch optische Daten des Weltraumteleskops Hubble (rot) und des Very Large Telescope in Chile (grün).

Abell 370: Rund vier Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt liegt der Galaxienhaufen Abell 370 mit mehreren hundert Galaxien. Galaxienhaufen sind die größten Objekte im Universum, die durch die Gravitation zusammengehalten werden. Neben einzelnen Galaxien enthalten Galaxienhaufen auch große Mengen an mehrere Millionen Grad heißem Gas, das Röntgenstrahlung emittiert. Außerdem enthalten sie Dunkle Materie, die den Großteil der Gravitationskraft eines Galaxienhaufens erzeugt, aber kein Licht produziert. Chandra zeigt das heiße Gas (diffuse blaue Regionen), hier kombiniert mit optischen Daten von Hubble (rot, grün und blau).

Messier 8: Auch unter der Katalogbezeichnung NGC 6523 oder als Lagunennebel bekannt, ist Messier 8 eine riesige Wolke aus Gas und Staub, in der gerade neue Sterne entstehen. Bei einer Entfernung von etwa 4.000 Lichtjahren bietet Messier 8 Astronomen eine ausgezeichnete Möglichkeit, um die Eigenschaften sehr junger Sterne zu untersuchen. Viele junge Sterne geben reichlich hochenergetisches Licht ab, darunter Röntgenstrahlung, was die Chandra-Daten hervorheben (pink). Die Röntgendaten wurden mit einem optischen Bild von Messier 8 kombiniert, das am Mt. Lemmon Sky Center in Arizona aufgenommen wurde (hellblau und weiß).

Untere Reihe (von links nach rechts):

Orionnebel: Kurz unterhalb der drei “Gürtelsterne” des Sternbildes Orion ist der Orionnebel zu finden. Für das bloße Auge erscheint er als verwaschenes Fleckchen. Mit einem starken Teleskop wie Chandra sieht der Anblick jedoch ganz anders aus. Auf diesem Bild zeigen Röntgendaten von Chandra (blau) einzelne junge Sterne, die heiß sind und viel Energie abgeben. Wenn die Daten mit Radiodaten des Very Large Array (violett) der National Science Foundation kombiniert werden, offenbart sich der Ausblick auf diese stellare Kinderstube.

Messier 33: Die Dreiecksgalaxie, auch bekannt als Messier 33, ist eine Spiralgalaxie, die rund drei Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt liegt. Sie gehört zur Lokalen Gruppe, die auch die Milchstraßen-Galaxie und die Andromeda-Galaxie umfasst. Chandras Röntgendaten (pink) zeigen Neutronensterne und Schwarze Löcher, die Materie von einem Begleitstern abziehen. Ein optisches Bild des Subaru Telescope auf Hawaii (rot, grün und blau) zeigt die majestätischen Spiralarme dieser Galaxie, die in vielerlei Hinsicht unserer eigenen Milchstraßen-Galaxie gleicht.

Abell 2744: Dieses Kompositbild zeigt die Nachwirkungen einer gigantischen Kollision von vier einzelnen Galaxienhaufen in einer Entfernung von etwa 3,5 Milliarden Lichtjahren. Dieses System trägt offiziell die Bezeichnung Abell 2744, wird aber aufgrund der verschiedenen Strukturen darin auch “Pandora-Haufen” genannt. Dieses Bild von Abell 2744 enthält Chandra-Daten (blau), die heißes Gas anzeigen, sowie optische Daten des Subaru Telescope und des Very Large Telescope (rot, grün und blau) und Radiodaten des Very Large Array (rot). Der Großteil der Masse des Systems ist auf unsichtbare Dunkle Materie zurückzuführen.

Das Marshall Space Flight Center der NASA in Huntsville (Alabama) leitet das Chandra-Programm für das Science Mission Directorate in Washington. Das Smithsonian Astrophysical Observatory in Cambridge (Massachusetts) steuert Chandras Wissenschafts- und Flugoperationen.

Quelle

Damit begeben wir uns in die Weihnachtspause und wünschen allen Lesern frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr, das hoffentlich viele neue spannende Nachrichten aus der Wissenschaft bereithält.

(THK)

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